Mit absoluter Mehrheit im ersten Wahlgang

Geraldine Rauch wird neue TU-Präsidentin
Schon merkwürdig, bereits die Mutter meiner Schwester, vertrat in meinen ausgehenden Grund­schuljahren die Meinung, dass ich aus den meisten Lesestoffen ewig falsche Schlussfolge­rungen ziehen würde. Jene Tugend ist mir auch bisher nicht abhanden gekommen. Schon witzig, was man so zwischen den Zeilen lesen kann, besonders in heutiger Medienlandschaft mit ihren kaum zu durchschauenden gefälligkeitsjournalistischen Publikationen. In diesem Zusammenhang werden Reizworte inflationär verbraten. Welche gezielt Assoziationen, Emotionen hervorrufen sol­len, damit sie in mündigen Untertanen ganz bestimmte hoffnungsfrohe Vorstellungen erwecken, mit entsprechend nachhaltiger demokraturischer Wirkung…
Das Superwahljahr an den großen Berliner Unis beginnt mit einem Paukenschlag. Bereits im ersten Wahlgang hat sich an der Technischen Universität Berlin die Herausforderin Geraldine Rauch durchgesetzt und wird damit neue Präsidentin der TU. Sie erhielt im ersten Wahlgang genau die nötige absolute Mehrheit von 31 Stimmen des 61 Mitglieder umfassenden Wahlgremiums.
Gratuliere!
Gebe aber zu bedenken, dass Frau Dr. (Was meint eigentlich VroniPlag zum Magna Cum Laude?) Prof., gerade mal etwas über 50 % an Zustimmung erheischte.
Der Erfolg von Rauch ist umso bemerkenswerter, weil die TU ihre Präsidenten bisher üblicherweise aus der eigenen Professorenschaft rekrutiert hat. Dies ist nun Geschichte, in Zukunft wird es sehr schnell weibliche Seilschaften geben…
Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) gratulierte Rauch zur Wahl. In der kommenden Amtsperiode würden große Aufgaben für die Universität anstehen, gab Gote Rauch mit: “Dazu zählen die Verhandlungen zu den Hochschulverträgen, aber auch die Gestaltung der Universität nach der Pandemie.” Kurzum gehe es darum, Antworten zu finden auf die Frage, “wie wir künftig lehren, lernen, forschen und arbeiten wollen, und was wir aus der Pandemiezeit lernen”.
Der abschließende Satz von Frau Senator ist auch nur eine nichtssagende und optimal gedrechselte Worthülse…
Thomsen wiederum ging vor allem zu Beginn seiner sehr engagierten Rede deutlich auf Kritik an seiner bisherigen Amtszeit ein. “Es kam in den vergangenen Jahren zu Versäumnissen”, gab er zu: Die Verwaltung sei “ins Schlingern” geraten, Schwierigkeiten hätten früher und besser bewältigt werden müssen.
Wen wundert jene Aussage? Bei den ehemals amtierenden Luschen der letzten Jahrzehnten, kann man richtiggehend froh sein, dass alles nicht viel rottiger geworden ist!
“Trauen Sie uns zu, die gestellten Ziele zu erreichen?”, fragte er in die Runde – um dann nicht nur auf erste Erfolge bei der Neustrukturierung der Verwaltung hinzuweisen, sondern andere konkrete Schritte für die Zukunft zu erläutern. Auch versprach er “unkonventionelle Wege” bei der Lösung von Problemen.
Rauch appellierte an das Wir-Gefühl der Gremienmitglieder: “Die TU Berlin, das sind Sie und Ihr alle, die etwas bewegen wollen.”
Eia Popeia Kein Mensch will etwas werden, ein jeder will schon etwas sein!
Direkt nach der Wahl sagte die künftige Präsidentin: “Ich werde versuchen, Sie nicht zu enttäu­schen.” Dass es auch für sie nicht leicht werden dürfte, zeigte direkt im Anschluss die Wahl zum Ersten Vizepräsidenten. Der Kandidat aus Rauchs Team, Stephan Völker, erhielt im ersten Wahl­gang anders als Rauch nicht die nötige absolute Mehrheit und muss sich in der kommenden Woche einer zweiten Runde stellen.
Ist ja eine knallharte Aussage, dass sie etwas versuchen will!!!
Fußnote: Der kursiv gesetzte Schmonz ist aus dem TAGESSPITZEL, vom 19. Jänner
In der Berliner Zeitung kommt die Bemerkung zur Inthronisierung urkomisch rüber. Dafür hat sich Elena Matera aber auch sehr viel Mühe geben! Madame meint auch: Damit beendet die 40-Jährige gleich zwei Traditionen. Ich finde, es sind mindestens drei, denn es kommt noch hinzu, sie ist auch eine Blon­dine!
Vollendet demokratisch lässt die Frau Schreiber irgendwo ab, dass Amtsinhaber Christian Thomsen entmachtet wurde, nicht entmannt!

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