Archiv für den Tag: 24. Juli 2013

Frau Kanzler in Fischbeck

War gestern an meinem Elektrobriefkasten und fand anschließend zwei verschieden Aufmacher mit Änschie, alles ein bisschen merkwürdig…
Handelte es sich bei dieser Hofberichterstattung nun um verspäteten Katastrophentourismus oder waren WIR alle Zeugen eine vorgezogene Wahlkampftour, ganz schnell noch vor dem Urlaub reingequetscht?
Die GMX-Meldung vom 23.07.2013, 12:05 Uhr – Kanzlerin Angela Merkel reist in Hochwassergebiet – so gut, so schön.
Etwas später am gleichen Tag, 21:41 Uhr – Kanzlerin Merkel: Hochwasser-Hilfe noch im August (Sogar mit laufenden Bildern) – auch gut und noch schöner!
Mir fiel nun wieder etwas auf, beide Artikel bezogen sich auf eine Visite in Fischbeck…
Ehe ich es vergesse:
Liebe Fischbecker und Fischbeckerinnen! Solch einen teuren Werbegag bekommt ihr in der nächsten Zeit vielleicht nicht mehr wieder und dies auch noch ohne finanziellen Einsatz, lediglich durch Gottes Fügung(!) und dabei ist Eure Kirche die ganze Zeit furztrocken geblieben. Vielleicht lag es aber lediglich daran, weil Baumeister bereits um 1220 etwas pfiffiger waren als nachfolgende Generationen und sie deshalb das Gotteshaus auf dem einzigen Hügel im Dorf errichteten. So konnte dem Gebetshaus bestimmt auch diese verheerenden Überschwemmung, anno 1336, nichts anhaben…
Jetzt, wo auch der letzte Wessi in Hintertupfingen Euch kennt – eigentlich immer noch nicht so richtig, zumindest aber die Stelle, wo der Deich seinen Geist aufgab.
In westlichen Gefilden war bestimmt auch mancher noch der Meinung, das die Elbe 50/60 Kilometer südöstlich von Hitzacker aus dem Boden sprudelt, bis auf jene Leute, deren heimatvertriebenen Vorfahren aus dem Böhmischen stammten und die ihre Radieschen in grauer Vorzeit bereits mit Elbwasser benetzten. Solche alten Geschichten, an den heimeligen Kaminen während der Treffen sudetendeutscher Landsmannschaften zum Besten gegeben, sind aber im Laufe der Zeit vergessen worden. Deswegen nimmt so mancher heutige Zeitgenosse ebenso an, dass alles auf dauerhafte Schlamperei unter den ostdeutschen Kommunisten zurückführen ist.
Dem muss ich aber widersprechen.
Selbige Flusseinfriedungen bestehen in den jetzigen Ausführungen bereits 100 Jahre. Unter dem seligen Führer (Da war auch nicht alles schlecht) vernachlässigte man Pflege und Instandsetzungen der Deiche ebenso sträflich, wie die ganze Zeit davor auch. Wenn ich mir vorstelle, was Adolf für Menschenmassen einbinden ließ und wie viel Baumaterialien sinnlos zur Errichtung von West- und Ostwall verpulvert wurden, von den unzähligen eckigen Datschen aus Beton ganz zu schweigen, die Deiche könnten heute, auf der Länge von rund 1000 Kilometern, beidseitig zwei Meter höher sein…
Liebe Fischbecker und Fischbeckerinnen!
Wo Ihr jetzt sogar sogar bei der Frau Kanzler und den Medien in aller Munde seid, müsst Ihr unbedingt Tangermünde eingemeinden und gleichzeitig den Tourismus ankurbeln! Zumindest besteht dann für die nächsten Jahre eine ganz reelle Chance zum Überleben. Erreicht allerdings irgendwann mal das Wasser die Zinnen der Grete-Minde-Stadt, dann ist Berlin auch abgesoffen.
Somit könnte sich aber nach fast 700 Jahren der Traum von Kaiser Karl dem IV. doch noch erfüllen und dieser Ort endlich Reichshauptstadt werden…“ Weiterlesen