Der Fall Pussy Riot ist eine Schande für Putin

Dem Artikel von Kaminer ist nicht viel hinzuzufügen.
Klar ist, bei Putin handelt sich um eine grenzwertige Persönlichkeit, dies bewies er bereits als Edelbolschewik und zu seiner Zeit als Schefffspitzel in Dresden.
Den folgenden Spruch hängt man ja Wolodja an: „Wer den Zusammenbruch der Sowjetunion nicht bedauert, hat kein Herz. Wer sie zurückwünscht, hat keinen Verstand.“
Falls die Worte wirklich von ihm stammen sollten, dann belegen sie hinlänglich seine realistische Sicht als gelernter Opportunist. Auf der anderen Seite stellt sich aber auch die Frage, wie soll man dieses riesige Reich eigentlich zusammenhalten? Mit humanistischer Gefühlsduselei bestimmt nicht…
Außerdem habe ich das „russische Seelchen“ nie so richtig kapiert, weder in der Literatur noch im privaten Umgang mit den Menschen.
Irgendwie ist ihnen während der langen Entstehungsgeschichte, vom Großfürstentum Moskau und dem ostslawischen Reich des Kiewer Rus bis hin in die Neuzeit, eine gewisse Affinität zur Knute nicht ganz abzusprechen. (Wer irgendwo auf diesem Planeten mal neureiche Russen vollkommen respektlos agieren sah – beziehe da alle Lebenslagen mit ein – der wird mich vielleicht verstehen, wie ich das mit der Knute meinen könnte…)
Möglicherweise haben viele die ganze Zeit über noch nicht verinnerlicht, dass bereits vor 150 Jahren die Leibeigenschaft ad acta gelegt wurde.
Gerade mal vier Jahre später wurde in den USA, nach einer mehrjährigen (sehr blutigen) Kriegsphase, die Sklaverei abgeschafft.
Allerdings folgten anschließend 100 Jahre Apartheid, mehrheitlich wurde diese Ära in der größten „Demokratie“ der Welt schlicht Rassentrennung genannt. Wenn ich so zurückblicke, kam sie doch „sehr innovativ“ daher, abgesehen von „geringen Einwänden“ aus den Reihen des Ku-Klux-Klans. Letztendlich zählte auch bei denen immer nur das Individuum, sei es nur bei Lynch-Events…
Die Russen reagierten unter der Führung der ruhmreichen kommunistischen Partei auf ganzer Linie ungleich anders, sie hatten im Kollektiv rundheraus nur das große Ziel vor Augen.
Welches überhaupt?
Wusste zwar niemand, allerdings immer in vollem Bewusstsein der gerade angesagten wahren Lehre.
Ein Beispiel aus den 60ern: „Keine Butter, keine Sahne – aber auf dem Mond die rote Fahne!“.
Die breite Masse hatte natürlich nichts von dem farbigen Fetzen auf dem Erdtrabanten, trotzdem freuten sie sich wie die Schneekönige…
So schlimm kann es doch in Russland gar nicht abgehen, auch wenn Sozialromantiker es anders sehen wollen. Schließlich sind bereits Ex-Sozis und Ex-Chlorophüllmarxisten in diesem Schlaraffenland unter Wolodjas Fittiche gekrochen.
Stinkt alles nur nach Sozialneid!
Außerdem soll bereits ein Mädel aus dem Trio bereut haben, für jenen Sinneswandel könnte man auf ganz bestimmt Erfahrungen aus Guantanamo schließen.
Erinnert alles an Schauprozesse von anno Tobak…
Jene Madame will in der nächsten Zeit vielleicht Lobeshymnen auf diverse Regierungsmitglieder und all die netten Patriarchen trällern.

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