Vor zwei Wochen verschwanden einige Zeilen in den Tiefen der Festplatte und heute tauchte alles wieder auf.
Das versenkte Geschreibsel betrafen den 78-sten Geburtstag von Louisiana Red, jenem schwatten Musiker, denn ich mit am meisten in meinem Leben live erlebte (nach Champion Jack Dupree) – nicht nur in Berlin.
Vor vielen Jahren im Schwabenland, durfte ich mehrere Songs mit meiner Harp zerhacken, dem Publikum gefiel es und Red amüsierte sich wie Bolle…
– Alle Hits stammen vom 86-er American Bluesfestival, die Mucke fand im „Quartier Latin“ statt, wurden mit meinem AIWA-Walkman hergestellt und sind mit einer erstaunlichen Qualität behaftet, sogar die beiden nicht beabsichtigten Einsätzen der dämlichen Margit und von Pedder. Fett wie eine Ratte hing ich mittig an der Bühne, hatte vorher alle in der Umgebung drangsaliert, wegen der beabsichtigten Aufnahmen.
Zum Schluss hin, tanzte auf einmal jemand neben uns, der plötzlich eine riesige 9mm-Wumme aus seinem Kaftan zog und vollkommen neben sich einen total verzückten Veitstanz aufführte, dabei die Knarre rhythmisch kreisend über seinem Haupt wie ein Lasso schwang
Niemand störte sich an diesem Bekloppten
Heute würde das SEK eine Panik verursachen
– Fast hätte ich von meinem damaligen „Berliner“-Blues-Kleeblatt Luther Allison unterschlagen. Er tauchte Ende der 70-er bei Giogio auf und augenblicklich brannte immer die sehr angenehm duftende Luft. Mit den aus Berlin abziehenden bunten GI´s, verebbte leider auch die gigantische Stimmung dort…
* Iverson Minter – 23. März 1932 in Bessemer, Alabama
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