Archiv für den Tag: 11. Oktober 2010

Widerland im Schwabenstand

Was bestimmte Beobachtungen in dieser Republik und daraus resultierende Stimmungslagen betreffen, beschlich mich bereits vor längerer Zeit jenes Gefühl, dass ich in all den vergangenen Jahren, wiedermal in einer ganz anderen Republik gelebt haben musste, als z. B. Otto Normalverbraucher und Gabi Mustermann.
Jener Artikel von Sibylle Krause-Burger bestärkte mich darin.
Vom Verständnis her, entspricht die heutige Situation ungefähr meinen Empfindungen aus Zonenzeiten von Anfang ’70…
Scheinbar verstehe ich auch wieder alles ganz falsch.
Schon recht merkwürdig, was Madame SK-B in dem Text ablässt. Dabei munkelt man, sie betätigt sich immer noch als Kolumnistin für die „Stuttgarter Zeitung“.
Mag ja sein, aber ihre „POSITIONEN“ kommen bei mir ganz anders an.
Ungefähr so. Da kehrt die ältere, schreibende Hausfrau, von einem Lichterketten-Event, demokratisch aufgewühlt in ihren Elfenbeinturm zurück, klaubt einiges aus ihren Gehirnwindungen zusammen, setzt sich hin und verfasst etwas für die besten Freundinnen…
Heraus kommt: „Widerstand im Schwabenland“
Schon lustig, wer als „musterländlicher Widerstandskämpe“ alles herhalten muss…
Nun könnte ich damit kokettieren, dass Thomas Müntzer ganz in der Nähe meiner kalten Heimat geboren und „gestorben“ wurde. (Beide Orte sind ungefähr 40 km entfernt!)
Zu dem einen „aufrührerischen“ Dichter fällt mir ein, dass ich damals viele Minuspunkte erhielt, als ich in der POS dem „Deutschleerer“ vehement widersprach, als er die „Räuber“ heranzog, um zu beweisen, dass man Friedrich v. Schiller bereits zu den frühen „sozialistischen Realisten“ zählen könnte…
Sollte sich Frau K(Bindestrich)B in ihren Tagen nicht langsam auf etwas anderes besinnen. Sie erinnert mich an Jo Gauck. Diese Leute meinen, dass ohne ihr Zutun nichts funktioniert. Dabei sind in den letzten Jahren, große Teile der alten Journalisten-Garde schon lange zu Hofberichterstattern mutiert, die sich wollüstig mit ihrem gefälligen Nachrichtenschleim multiple Orgasmen verschaffen – und wie einst die Alten sungen, zwitschern heut’ die Jungen…
Die Angehörigen der Kukident-Generation klopfen sich gegenseitig auf ihre osteoporösen Schultern, schieben sich Preise zu und Laudatoren schwätzen dabei „seehr scheen“.
Während der David-Grossmann-Show fiel mir abermals auf, wie so mancher der Anwesenden mit Ermüdungserscheinungen kämpfte.
Für den folgenden Satz kann ich Grossman nicht heranziehen, denn ihn halte ich für integer, wofür ich nach einem Kameraschwenk bei so manchem Zeitgenossen aus dem Publikum, nicht meine Hand ins Feuer legen würde…
Es sollte das Privileg der jungen Generation sein, festzustellen, ob jemand würdig erscheint, z. B. für sein Lebenswerk gekürt zu werden – denn die Zukunft ist nichts für Nostalgiker! (Frei nach Andreas Thiel?) Weiterlesen