Seit langer Zeit schon hasse ich Werbefuzzies und deren Ergüsse fast noch mehr als Nazis und Neobolschewiken, deshalb stellte ich den Erwerb dieses Hamburger Donnerstagsmagazin bereits vor rund 30 Jahren ein, da es sich in jenen Jahren schon als widerliche Reklamepostille nebst merkwürdiger Texte entwickelte.
Gut, manchmal las ich in den Schaltjahren trotzdem mal einen Artikel, aber sonst nüscht!
Heute bestätigte eine Ausnahme die Regel und warf deshalb den Blick auf den Anhang eines Elektrobriefes, der mich aus den Bergen Ostberlins ereilte (Dank an Inäs!). Fand den Artikel (Aber auch alles anklicken im Text!) sehr witzig, er ist aber trotzdem keine Grund, um sofort nächste Woche jenes Blättchen zu erstehen.
Zumal dem Autor, Holger Witzel, auch ein Erlebnis der besonderen Art zuteil wurde, was sich aus dem Unverständnis eines Wortes ergab und weil es mir vor über 35 Jahren ähnlich erging, allerdings gleich mit zwei neuen Begriffen.
In meiner damaligen Stammpinte, dem „Zillemarkt“, meldete ich auf althergebrachte Art – war gerade mal ein paar Wochen im Westen – ein ganz bestimmtes Bedürfnis an.
Noch dazu stoned kam mir plötzlich, dass meine Gegenüberin recht lecker aus ihrer Wäsche schaute und offerierte mein Begehren, hinsichtlich einer Nacht in ihrer Kiste, da sich meine Unterkunft noch im Rotkreuzheim befand…
Frei nach der Devise jenes merkwürdigen Spruches den man damals in allen Toiletten der Stadt finden konnte, witziger Weise aber nur an den Wänden von Pissbuden für Typen, der da lautete:
„Einsamer sucht Einsame zum Einsamen“. Weshalb solche notgeilen Männchen ihn gerade dort verewigten, wo nun die holde Weiblichkeit sich nicht gerade in großen Scharen verirrte, blieb mir immer ein Rätsel. Nach meinem Spruch kam von der Käthe, lediglich, “na, wir sind wohl ein kleiner Schowie?“
Es begann in den grauen Zellen zu rattern…
Mein Unverständnis muss mir auf der Stirn gestanden haben, ringsherum begannen meine Kumpels, die bereits einige Tage mehr in der freien westlichen Welt verbracht hatten und sich mit solchen Gepflogenheiten scheinbar auskannten, recht unverschämt zu grinsen. Das Mädel legte noch einen nach, „wir sind wohl ein kleiner Fallokrat?“. Nun war ringsherum kein halten mehr, langsam dämmerte es mir – „Phallo… was?“
Weshalb benutzte dieses Braut eigentlich den Begriff Chauvi in dem Zusammenhang, wenn man lediglich Lust auf einen unverbindlichen Ausflug in einen Frauenkörper verspürte? Schließlich hatte sie vorher gewisse Signale ausgestrahlt, die ich aber falsch interpretiert haben musste, wie sich herausstellte. Ihre Bloßstellung meiner Wenigkeit fuchst mich doch gewaltig, auch die Entgegnung auf meine Frage mit zwei Gegenfragen, die ich anfangs nicht kapierte. Wobei sie doch ganz einfach mit ja oder nein hätte beantworten können, wie gewohnt von der anderen Mauerseite…
Für jemanden meiner Ostsozialisation waren anfangs wirklich alle Westkäthen sehr kompliziert, eigentlich bis heute.
In dem Fall legte ich natürlich auf meine ganz besondere Art auch entsprechend nach, ist doch logisch, gelegentlich ist man nämlich zu faul zum Wichsen…
Komme endlich mal auf den Punkt.
Sexismus beginnt doch in dem Moment, wenn Frau es als störend empfindet und problematisch wird es aber in dem Augenblick, wenn sie dann nicht in der Lage ist, mit wirklich letzter Konsequenz darauf entsprechend zu kontern.
Im Tierreich lässt es sich sehr schön beobachten, wie niedere Kreaturen sich verhalten und mit welchen Mitteln sie auf gewisse Avancen eingehen, da könnten sich die Kronen der Schöpfung etliche Tricks abschauen. Weiterlesen
Holger Witzel, “Das Dirndl” ist die Burka des Westens
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