Archiv für den Tag: 8. Mai 2017

NZZ am Morgen,08. Mai 2017

Mal etwas von jener Art Journalismus, wie ich ihn täglich portioniert erhalte und was die Eidgenossen darunter verstehen – nämlich nicht diesen spekulativ/populistische Dünnschiss aus bundesgermanischen Gazetten, von denen ich mich permanent berieseln lasse und immer mehr zwischen den Zeilen lesen muss, wie in alten Zonenzeiten!
Sehr geehrter Herr Simmling
Frankreich hat gewählt, Europa ist erleichtert. Front-national-Chefin Marine Le Pen kommt nicht ans Ruder. Zumindest vorläufig, denn der Gewinner, der frühere Wirtschaftsminister Emmanuel Macron, wird sich und seine ziemlich diffuse Wählerbewegung En marche nun zuerst einmal beweisen müssen. Was will Macron genau? Und wer könnte ihn dabei unterstützen? Es steht ein spannendes politisches Tauziehen mit den etablierten Parteien bevor.
Allein schon die schwere Niederlage der Bürgerlichen und der Sozialisten bereits in der ersten Wahlrunde bedeutet eine Zäsur für Frankreich. Und so dürften sich fortan gerade sozial- und geisteswissenschaftlich gefärbte Kommentatoren ausladend über das neue «Narrativ» in Frankreich auslassen. Intellektuelle lieben dieses Modewort. Es steht zwar für nichts als bloss für «Erzählung» – aber es klingt so schön abgeklärt und bedeutungsschwanger. Doch haben die Franzosen Marine Le Pen wirklich aufgrund eines wie auch immer gearteten neuen französischen «Narrativs» in die Stichwahl geschickt? Und war gar ein neues, eigenwilliges britisches «Narrativ» für den Brexit verantwortlich?
Mit dem wolkigen Begriff «Narrativ» lässt sich die neue Unübersichtlichkeit nicht erklären. Europa steht vor grossen Herausforderungen – dies aber kaum, weil «an den Politik-Lagerfeuern» auf einmal die Narrative nicht mehr übereinstimmen würden, wie der Publizist und Literaturwissenschafter Manfred Schneider zu Recht spöttelt . Er wertet die grassierende Reduktion des politischen Diskurses auf «Narrative» schlicht als «Gedankenrückschritt». Es sind nicht veränderte Narrative, welche die zukünftige französische Politik bestimmen werden, sondern – wie bisher – konkurrierende Ideologien und Interessen.
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Wie die Alten sungen, zwitschern heut die Jungen

Mit traditioneller Nazisymbolik dürfen zwar die Mumien kokettieren, aber nicht die unbedarften zukünftigen Verteidigungsjungkiller
Wollte eigentlich etwas über jene angeordnete Farce des Verteidigungsblondchen ablassen, ist mir aber alles viel zu blöde, setze deshalb nur zwei Links zum Thema.
Mein Geschreibsel ist neun Jahre her, das von Knofo ist noch etwas älter.
Das Erlebnis ´89 gab ich damals zwei Politikern kund. Der Hellrote meinte daraufhin, „ist ja wirklich schrecklich, aber hast du vielleicht eine Idee, wie wir das in der Zukunft verhindern können?“
Vom Chlorophyllmarxisten kam lapidar, „momentan müssen wir uns mit andren aber auch sehr wichtige Problemen auseinandersetzen…

Zur Geschichte eines Denkmahnmals muss ich noch etwas ablassen.
Schon sehr belustigend, dass dem Standortkommandant des Panzerartilleriebattailions 425 aus Lehnitz, Oberstleutnant Lindhorst, nicht bekannt war, wen er da mit Knofo vor sich hatte…
Eigentlich wollten die Tschechen nicht, dass Stolpe sich dort mit einmischte.
Während Havel aus dem Stegreif wenige gehaltvolle Sätze zum eigentlichen Geschehen abließ, wird Kröchers Beschreibung im Text, zum Vortrag von Stolpe nicht gerecht, wenn er da schreibt: Stolpe las ab, erbrach Worthülsen, kaum auszuhalten.
Obwohl der große brandenburger Macher einen großen Spickzettel vor sich hatte, stotterte er die ganze Zeit schlimmer als ein Abgänger eines Schwachstromkollegs…