Archiv für den Tag: 7. März 2024

Beachtenswerte Harmonien unter einer S-Bahnbrücke in „Charlottengrad…“

Vernahm jene Klänge bereits auf der Hintour. Dachte aber, sie entfleuchten aus irgendeinem Pkw. Kümmerte mich deshalb nicht darum, weil ich wegen einer telefonischen Ferndiagnose, recht skep­tisch war und schließlich nicht wusste, was mich wirklich erwartete.
Aufmunternd ließ die Scheffin wiedermal ab: Ja, ja, kenne ich doch, wie oft kamen wir schon bei irgendwelchen Leuten an, die alle wissen, dass du einen Phasenprüfer mit dir herumschleppst – kannst du nicht mal
Oftmals gingen dann Stunden flöten. Obwohl mir alles vollkommen logisch erschien, aber letztlich der Deibel im Detail steckt.
Nach einer knappen Stunde, nebst zwei Tassen Kaffee war alles erledigt.
Auf dem Rückweg wieder diese Klänge, mit sauberen Sound gespielt. Bemerkte dann einen Typen, der neben seiner luftigen Bettstatt hockte. Hielt mich runde 20 Minuten bei ihm auf, lauschte und nebenher quatschenwir.
Machte dabei die immer wiederkehrenden identischen Beobachtungen. Die Leute hasten vorüber, wobei sie solch Straßenkünstler keines Blickes würdigen, noch dazu, wenn es sich um einen ver­meintlichen Penner handelt…
Es gab lediglich die Ausnahme.
Als eine junge Frau mit ihrem kleinen Monster vorbeiging, vielleicht vier Jahre alt, das Mädel aber stehenbleiben wollte. Die Mama ließ sie los und in den paar Minuten ihrer Rast schaute die Kleine lachend, mit großen Augen den Musiker an, wobei ihr Blick ebenso zu mir und Mama wanderten. Dann wurde ihr etwas ins Ohr geflüstert, daraufhin griff sie die Hand, winkend trollten sich dann beide. Keine fünf Meter entfernt, suchte die Frau in der Handtasche herum, gab ihrem Ableger ei­nen EU, flugs stand sie aufs Neue da. Lauschte noch ganz kurz, versenkte die Münze vor­sichtig in dem Pappbecher, winkend trollte sie sich dann wieder.
War toll die Beiden zu beobachten, wie ruhig jene junge Lady auf die Begehrlichkeit des Kindes einging.
Die Klampfe hatte einen phantastischen Klang, stolz wies der Gitarrist auf das Logo im Inneren seines Instrumentes. Es handelte sich um eine Fender Akustikgitarre, ebenso zeigte er mir noch eine Blues-Harp von Hohner.
Per Handschlag wechselte dann noch ein rötlicher Brückenschein den Besitzer…
Tu soviel Gutes, wie Du kannst und mache so wenig Gerede wie nur möglich darüber“, Charles Dickens.