Gerade bei GMX gesehen:
– Weitere Paketbombe in Rom
Rom (dpa) – Auch in der Botschaft Chiles in Rom ist ein Sprengsatz explodiert. Dabei habe es einen Verletzten gegeben, wie italienische Medien berichteten. Zuvor war in der Schweizer Botschaft ein Sprengstoffpaket beim Öffnen explodiert und hatte einen Botschaftsangehörigen schwer verletzt.
Nach den Explosionen ist auch in der ukrainischen Botschaft in Rom nach Medienberichten ein verdächtiges Paket überprüft worden.
Die Sicherheitsvorkehrungen für die deutsche Vertretung in Rom wurden nach den Anschlägen erhöht.
– Die Post in Rom scheint wesentlich schneller zu arbeiten. Keine Kunst, denn dort liegt auch wesentlich weniger Schnee als in unseren Breitengraden…
Fortsetzung:
Zunächst ging gegen Mittag in der Schweizer Botschaft ein Sprengsatz hoch, der einen 53 Jahre alten Botschaftsangehörigen so schwer an den Händen verletzte, dass er seine linke Hand verlieren könnte. Wenige Stunden später explodierte auch in der chilenischen Vertretung eine Bombe, die ebenfalls einen Menschen verletzt haben soll. Die Ermittler vermuten, italienische Anarchisten könnten hinter den Taten stehen. Bekennerschreiben tauchten zunächst nicht auf.
Erst Anfang November hatte es eine Paketbomben-Serie in mehreren europäischen Städten gegeben. Mehrere Sendungen gingen in Botschaften in der griechischen Hauptstadt Athen ein. Auch in der Poststelle des Bundeskanzleramtes in Berlin wurde damals ein Sprengsatz sichergestellt – ebenso im italienischen Bologna. Die damalige Serie soll von linksautonomen Griechen ausgegangen sein.
Nach ersten Erkenntnissen explodierte das Paket in der Schweizer Botschaft am Donnerstag, als es von dem Botschaftsangehörigen geöffnet wurde. Zur Explosion in der chilenischen Botschaft gab es zunächst keine Einzelheiten. Ein zunächst als verdächtig gemeldeter Umschlag in der ukrainischen Botschaft in Rom stellte sich als ungefährlich heraus. Die deutsche Botschaft erhöhte nach den zwei Explosionen ihre Sicherheitsvorkehrungen. Details nannte das Auswärtige Amt nicht.
Italiens Außenminister Franco Frattini verurteilte den Anschlag auf die Schweizer Botschaft schärfstens. Bundesaußenminister Guido Westerwelle erklärte ebenfalls, er verurteile “den feigen Anschlag”. “Mein tiefes Mitgefühl möchte ich gegenüber dem Verletzten und den Mitarbeitern der Botschaft zum Ausdruck bringen.”
In den vergangenen Wochen war immer wieder vor islamistischen Anschlägen gewarnt worden, doch die römischen Ermittler hatten schnell eine andere Spur. Italienische Anarchisten könnten die Absender des Sprengstoffpakets an die Schweizer Botschaft gewesen sein. Dabei gehe es ihnen möglicherweise um drei in der Schweiz festgenommene italienische Gesinnungsgenossen.
In Rom wird vor allem auf die in der Schweiz festgenommenen italienischen Anarchisten Constantino Ragusa, Silvia Guerini und Luca Bernasconi verwiesen. Bernasconi stammt aus dem schweizerischen Tessin, hat aber seinen Wohnsitz in Italien. Die drei sollen am 15. April in der Schweiz unter dem Verdacht verhaftet worden sein, einen Anschlag auf den Sitz des US-amerikanischen IT-Konzerns IBM in dem Land vorbereitet zu haben.
Zitiert wurden in italienischen Medien zudem Schweizer Behörden, nach denen das Trio einer öko-terroristischen Gruppe mit dem Namen “Il Silvestro” angehöre. In ihrem Wagen seien damals beachtliche Mengen an Sprengstoff gefunden worden. Zum Hintergrund des Angriffs auf die chilenische Vertretung gab es zunächst keine Angaben.
Erst am Dienstag hatte ein verdächtiges Päckchen in einem Waggon der römischen U-Bahn für Aufregung gesorgt. Bürgermeister Gianni Alemanno gab wenige Stunden später allerdings Entwarnung. Es habe sich nach Untersuchungen herausgestellt, dass das Päckchen nicht explodieren konnte…