Florian Schneider-Esleben & Millie Small gehen nicht mehr einkaufen

Irgendwie kam ich die Tage mit einem alten Bekannten, nach dem entsprechende Stichwort, auf die vielen Jungs und Mädels zusprechen, die unser Leben irgendwie musikalisch begleiteten und wo es überall in den Elternhäusern mächtig Ärger gab. All jene Leutchen, welche immer noch im hohen Alter, auf den Bühnen ihr Ding drehen, aber schon auf Abruf stehen, weil sie demnächst ihren auch Löffel abgeben werden. Wobei unsereins ebenso hinten in deren Reihe herumlungert und hofft, dass Bruder Hein noch etwas gnädig ist.
Dachte dabei lediglich an Little Richard, Jerry Lee, Willi Nelson
Nun raffte es einen großen NRWler hin, dessen Mucken wir damals umwerfend fanden, nun hat ja FS-E in den letzten Jahren nichts mehr groß produziert und diese fischige Angelegenheit wird ihn auch in Anspruch genommen haben. Dabei fällt mir ein, der Herrgott oder der Beelzebub hätte ja im Austausch ganz andere Figuren aus dem dortigen Ländchen deren Ärsche zudrücken können, besonders dem einen.
Ja, ja, der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen, dabei übersieht er die großkotzigen kleinen
Bis 1974 gab es keinen Bekannten, der Scheiben von Kraftwerk besaß, meine Aufnahmen auf dem tschechischen Tesla-B4 gaben nicht viel her, weil das Gerät eine Mono-Möhre war. Man war ja schon froh, wenn im Archiv etwas Mono-Mucke war, denn die bundesgermanischen Sender spielten solche avantgardistischen Sachen auch recht selten, lag sicher daran, dass in den entscheidenden Etagen immer noch Nazis ihr Gnadenbrot fraßen…
Bei Millie Small, die sich nun im gleichen Alter verabschiedet, war es etwas ganz anderes. Deren damaligen Hit konnte ich viele Wochen täglich hören, ihr Boy Lollipop lief ewig auf dem Deutschen Soldatensender! Von den Rhythmen war ich total begeistert, etwas ganz neues, erst eine ganze Weile später, sagte man mir, dass es sich um Ska handelte. Jene Musik wurde damals, in den beginnenden ´70ern auch nur reduziert in den NDR und Hessen-Jungendsendungen gespielt. Dies änderte sich erst mit Prince Buster dem totalen Alt-Star des Ska´s, Desmond Dekker, Jimmi Cliff und dann endlich Bob Marley.
Hing zu der Zeit im Stolberger Walter-Schneider-Heim herum und weiß der Deibel, weshalb wir dort jenen Sender hören durften. Der Leiter jener Institution und Parteisekretär der Schule, schaut sich endlich auch die Radieschen von unten an. Der liebe Gott scheint es mit den roten Zecken zuhaben, denn der widerliche Typ durfte die 90 überschreiten, der Mutter meiner Schwester, dieser ekelhaften Stalinistin, ging es so ähnlich – Flori und Milli waren jenes Privileg leider nicht vergönnt…

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