Archiv für den Monat: Februar 2009

Die Bezirkspostille von Charlottendorf

Vor ein paar Wochen erhielt ich das Bezirksmagazin von Charlottenburg-Wilmersdorf (Ein Bezirk mit Zukunft), Ausgabe 2008/2009.
In Hochglanz hergestellt, für die Selbstdarstellung lokaler Politgrößen, mit viel Schnick- schnack aus dem Kiez und noch mehr Werbung. Wegen bestimmter Artikel blätterte ich das gesamte Heft durch. Dabei fiel mir ein Photo vom lauwarmen Wirtschaftsstadtrat, Genossen Marc Schulte auf. Als ehemaliger Pädagoche liebt er natürlich seine Selbstdarstellungen, lässt aber aus irgendeinem Grund bei repräsentativen Photos gewisse Sorgfalt fehlen, so geschehen auf Seite 23. In feinem Zwirn, mit einem modischen Kulturstrick um den Hals und verkrampfter „Cheese-Pose“. Anscheinend hat ihm Mutti aber nie beigebracht, dass man in solchen Augenblicken den oberen Knopf des Hemdes verschließen sollte.
Beim anschließenden Blick ins Netz kam es aber noch schlimmer.

Genosse M.S.Vielleicht drückt er als SPDler den Rest Verbundenheit mit dem Proletariat so aus.
Also Leute, entweder man steht dazu und tritt diese verknotete, kleinbürgerliche Halskrause in die Tonne oder trägt sie mit Stil.
Aus meiner eigenen Erfahrung, diese Teile habe ich immer gehasst, war aber trotzdem in illustren Runden oft der einzig mit Knöpererfahrung für unterschiedliche Bindungen,  so erlebt im Lehrlingswohnheim und bei der Truppe…
Anbei Tipps für verschieden Knoten. Weiterlesen

Weiter so, der Anfang ist gemacht!

Sogar aus seinen eigenen Reihen munkelt man, dass der Neue eins viel hat – wenig Ah- nung. Nun stelle ich mir gerade vor, wie Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Wilhelm Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg die Milliarden von Euerchen verteilt. Auf einem Kölner Prunkwagen hockend, versehen mit Narrenkappe und roter Pappnase immer rin in die Vollen und schon fliegen die Scheinchen, wie sonst Kamellen in die Massen. Im Hintergrund Ananas als Kasper, der ihn dabei fürchterlich abwatscht und singt: „In einem halben Jahr bin ich Vizekanzler, nach einem Frontenwechsel – Gregor Gysi wieder Wirtschaftsminister, Hella Kemper meine neue Scheffffin, Peter Sodann Bundesdösi und K.-Theo… landet weich in Brüssel.“

ADAM TELLMEISTER

Seine stille, fast unscheinbare Installation findet man in der Immanuelkirchstrasse 21, Ecke Prenzlauer  –  Parterre rechts
Geöffnet: Montag bis Freitag – 12 bis 19 Uhr
Politische Finissage – 26. Februar 2009 – 20:00 Uhr
Pressekontakt:  heike@moja-berlin.com

Im dortigen Darkroom läuft außerdem ein witziger 8-Minuten-Videoschnippsel von, mit, über die Tells – ohne die Schillersche Fälschung

Adam lief ich Anfang ´90 das erste Mal über den Weg – als er relativ frisch, als Schweizer Wehrdienstverweigerer, illegal im Prenzlgebirge mit der Tochter einer Bekannten zusam- menlebte und in der Zone politisches Asyl beantragen wollte. Da verstand ich die Welt nicht mehr. Weiterlesen

DIE SUPPE LÜGT – H.-U. Grimm

Es ist faszinierend wie schnell sich partielle Verdrängungsmechanismen einstellen können. Fängt beim Rauchen an, auch wenn da tausendfach auf den Schachteln steht: „Beim Rauchen können sich schmerzhafte Dauererektionen einstellen”, oder: „Rauchen kann zur Nymphomanie führen”. Es interessiert einfach niemanden. Ähnlich verhält es sich bei übermäßiger Fresserei. Dort kommt etwas viel schlimmeres hinzu, keine Sau ist begierig zu erfahren, was sich alles in dem Scheiß befindet, was er, sie, es in sich hineinstopfen, in fester oder flüssiger Konsistenz. Da könnte auf jeder Verpackung draufstehen: „Wenn sie diese Mengen weiter fressen, wachsen Ihnen demnächst ihre Augen zu”, oder: „Achtung! In drei Monaten haben Sie einen Arsch wie ein Drei-Taler-Gaul!” Siehe als Warnung, die rückseitige Ansicht von Frau Kanzler, wenn sie von dannen watschelt! Weiterlesen

und tschüssss

Die Sterne meinen, als Nachfolger von MG wird Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Wilhelm Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg gehandelt.
Sein Hang zum Militär, zur Politik und den Paragraphen wurde KTMNJJPWFJS vererbt. Generationen seiner Sippe,  konservativ bis auf die Knochen, hingen an den Schalthebeln der Macht und schlitterten so durch die Systeme.
Aalglatt als Politsonnyboy, ist es keine Frage, dass er es als Dr. jur. auch in der Wirtschaft probieren darf. Das feine Gespinst der Seilschaften wird ihm dabei als Trampolin dienen…
Man kann nur hoffen, dass K-TFvuzG in der jetzigen ökonomischen Situation recht schnell ins Straucheln gerät, wegen der anstehenden Wahlen in diesem Jahr…

dpa – Uni-Putzdienst wirft Echsen-Exkremente weg

Diese Meldung aus UK stinkt nach einem Hoax.
Verhängnisvoller Ordnungseifer: Der Putzdienst der Universität Leeds hat eine einzigar- tige Sammlung von Echsen-Exkrementen entsorgt und damit die Forschungsarbeit eines Wissenschaftlers zerstört.
Jahrelang hatte der Student Daniel Bennett eine seltene Waran-Art auf den Philippinen für seine Doktorarbeit untersucht. Dafür trug er eine Reihe von Kot-Proben zusammen, die er in der Universität gelagert hatte. Nun hat eine Putzkolonne beim Reinigen seines Labors die 35 Kilo schwere Tasche mit den Exkrementen weggeworfen, wie Daniels der Zeitschrift “Times Higher Education” erzählte. Uni-Putzdienst wirft Echsen-Exkremente weg
“Für manche Leute mag das nur eine Tasche mit Echsen-Exkrementen gewesen sein. Für mich waren es sieben Jahre harter Arbeit”, sagte Daniels. Er kündigte ein juristisches Nachspiel an. Der Verlust werde sein Leben für immer verändern. Die Hochschule der nordenglischen Stadt teilte am Freitag mit, sie habe sich bei dem Studenten entschuldigt. Zudem wies sie darauf hin, dass die Tasche nicht gekennzeichnet gewesen sei. Von rechtlichen Schritten des Forschers sei noch nichts bekannt. Weiterlesen

Micha Glos, Witschaftsminister fast a.D.

Da kam heute in den Nachrichten, dass Michi Glos nicht mehr kann, oder will, aber er darf nicht. Diese Anweisung zum Durchalten kam dazu aus München. Wieso eigentlich? Warum hält MG denn nicht den direkten Dienstweg ein, wenn er seinen Job an den Nagel hängen will? Ich dachte immer seine Schefffffin ist Angela und die hockt doch in Berlin.
Was nebenbei alles raus kam. Eigentlich hing er Edmund nur an den Hacken. War es vielleicht so? „Ähh, Bub, i goa jetzt zu die Saupreißen, ähh, die Lutheranischen und du kimmst mit, ähh. Ürgendwoas wern wir für di schoa finda! Ähh. Büst ja a g´standenes Handwerkskerlchen, i find woas.“
Vielleicht wollte er ja auch nur mal etwas weiter weg von seiner Kornquetscherei  in Prichsenstadt. Lust auf Berlin schien ihm abzugehen, auch der Trieb für einen Job dort oben. Edmund regelte alles und kitzelte aus ihm die Lust heraus, es für einige Jahre als Probierpolitiker zu versuchen. Weiterlesen

BERLIN – Kümmerlich, impotent und mistig

Zum oberen Spruch / O-Ton Herr Pobereit: Berlin ist arm, aber sexy!

Eigentlich sollte hier etwas über eine kleine Ausstellung von Adam Tellmeister stehen, ich hatte aber meinen Finger nicht vollständig aus dem Arsch bekommen –

Der Alex hat sich schon lange zu einem Abklatsch der ökonomischen Situation unseres Planeten verwandelt.
Ihn provinziell zu nennen, käme einer Verehrung gleich, auch die dortigen Konsumtempel werten ihn nicht auf. Walter Womackas „Nuttenbrosche”, vor wenigen Jahren aufgepeppt, gleicht einem riesigen Müllbehälter, aber im Hintergrund strahlt „Kaufhof”.

Blond macht geil!

Blond macht geil!

Im Vordergrund die Nuttenbrosche

Im Vordergrund die Nuttenbrosche

Wesentlich attraktiver als das ehemalige „Centumwarenhaus” erscheint er trotzdem nicht, obwohl jemand mit Millionen versuchte aus einer Flunder einen Zierfisch zu kreieren. Cheep & Awful daneben präsentiert sich nicht viel besser. Weiterlesen

“Hosea 8, Vers 7”

Da es sich bei mir vermutlich um das Produkt einer sinnlos verbrachten Tanzpause zweier Neobolschewiken handelte, angerührt im Jahre des Herrn 1948, ergab sich als logische Schlussfolgerung, dass weitere Leben fristete ich als Heidenkind. Was meine Bibelfestigkeit anging, deshalb nur mit wagen Erkenntnissen als Selfmademan aufwarten konnte, allerdings mit vielen sehr wichtigen Episoden und den damit verbundenen Sprüchen. Geprägt durch eine mitteleuropäische Sozialisation im Allgemeinen und der zonenspezifischen im Besonderen, klingelten irgendwann mal folgende Worte in meinen Ohren: Da lautet doch das erste Gebot Gottes: „Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Was aber mit denen über und unter mir? Also mussten doch tausende von Göttern existieren, oder nicht? Infolgedessen suchte ich mir für entscheidende Lebenslagen immer wieder entsprechende Götter und Apostel selbst aus.
Flatulus, das ist z.B. ein göttlicher Geselle, taucht er mal auf, dann ist er nicht nur neben einem, der macht sich schlicht überall breit. Was außerdem jeder der noch Herr, oder Frau seiner sieben Sinne ist, registrieren kann…
Und dann erst meine Apostel, Johannes der Säufer, oder jener Herr Paulus der mit Leuten in einer ganz bestimmten griechischen Provinz korrespondierte. Er schrieb damals an die Korinther: “Saufts wie die Bürstenbinder!” Weiterlesen

Dummheit muss bestraft werden

Es begann damit, dass ich bei Nieselregen auf dem Drahtesel anfing im Kiez nach einer Zeiteisenreparaturwerkstatt Ausschau zuhalten.  Den Herrn Uhrenapotheker gleich um die Ecke zog ich bewusst nicht in Betracht, denn es müsste doch genügen, einmal über den Löffel balbiert zu werden.
Vor Jahren offenbarte meine schöne, chinesische Taschenuhr nur noch zweimal am Tag die korrekte Zeit. Um zu erkunden was für einen Stromspeicher sie enthielt, musste ich sie aufbekommen, dazu war ich aber zu blöde. Also hin zu diesem Uhrenklempner, fragte ihn, wie viel Millionen er für Öffnung und die einzusetzende Batterie aufrief. Reinschauen wäre eine Serviceleistung und verschwand, setzte vor meinen Augen diesen kleinen Brösel ein, beim Zuklippen nannte er einen Preis, den jeder Loddel als Anzahlung für seine Rolex hinlegen würde. Nach meinem Widerspruch erließ er eine Mark und ich Idiot ging darauf ein. Später stellte sich heraus, in „Rudis Resteboutique“ hätte man ad hoc vier Knopfzellen dafür erhalten.
Zu guter Letzt, gab dieser Chronometer wenige Tage später seinen Geist auf…
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