Archiv für den Tag: 23. August 2010

Lothar de Maizière: “DDR war kein Unrechtsstaat” – Die Zone war möglicherweise kein vollkommener Rechtsstaat

Die Zone war nur ein bissssssssssschen Unrechtsstaat

Heute hatte ich etwas von AFP quer gelesen, aber den Namen leicht übersehen, ein gewisser Lothar de Miesere ließ sich da über „Das Dritte Reich“ aus.
Fand ich recht komisch, was bei mir ankam.
Wieso zog der Mann über irgendetwas „eine positive Bilanz der Einheit“. Er lehnte den Begriff „Unrechtsstaat“ für das „DDR“ ab – merkwürdig.
Das „DDR“ war nicht Fisch und auch nicht Fleisch – kein „vollkommener Rechtsstaat, aber auch kein Unrechtsstaat.“
Recht befremdlich, wenn man von einem gewendeten §§-Komiker mit bolschewistischer Prägung auf das brüchige Eis der letzten Heiminsreichholung geschubst wird. Wie soll unsereins dafür Verständnis aufbringen? Hinzu kommt, dass unser heutiges Rechtsverständnis auch partiell beeinflusst ist von den tausend Jahren davor, dem Chaos von Weimar, der wilhelminischen Rechtsverdrehung, von Traditionen und schräger Sozialisation. Laut Überlieferungen begann jenes Kuddelmuddel bereits zu einer Zeit, als die Germanen noch auf Deutschen Eichen hausten und Met soffen. Dabei registrierte niemand, dass hinter den Wäldern bereits Kulturen verblühten.
Schon seit diesen Tagen wird hartnäckig ein Dolch (für die jeweilige Stoßlegende) weitergereicht, wie bei einem Staffellauf, verbunden mit den entsprechenden Ammenmärchen und Rechtfertigungen für vergangene, merkwürdige Verhaltensmuster.
Beim nochmaligen „studieren“ des Textes wurde mir bewusst, Lolo meinte gar nicht „Das Dritte Reich“.
Schließlich war schon unter Hilde Benjamin Mord Diebstahl und Diebstahl Mord, oder habe ich es wieder falsch verstanden.
“Das eigentliche Problem waren das politische Strafrecht und die fehlende Verwaltungsgerichtsbarkeit.”
Recht hat diese gelernte Blockflöte, schließlich hat er mit seinem Job viele Jahre zur Stabilisierung der Zustände im 1. Schlaraffenland der Arbeiter und Bauern aktiv beigetragen…
Genial war auch der Schachzug seines Führungsoffiziers (?), ihn (als Belohnung?) noch in die Position des „einzigen frei gewählte DDR-Ministerpräsident“ zu bugsieren.
Zwar seien sich manche Vertreter seiner Generation fremd geblieben, aber “für die jungen Menschen, die heute an den Universitäten studieren, spielt Ossi oder Wessi gar keine Rolle mehr”, sagte de Miesere.
Da gebe ich ihm nochmals Recht, allerdings auch den Tipp sich mal bei seinen restlichen, ehemaligen Untertanen umzuhorchen.
Warum rudert der Genosse Minipräs a.D. eigentlich zurück und ausgerechnet in der „PNP“?
Handelt es sich vielleicht um ein Geburtstagsgeschenk für seinen Genossen Führungsoffizier a. D. – oder wurde L.d.M. von ihm erpresst?
Die “DDR war kein Unrechtsstaat” – wenn er meint, Frau Kanzlerix wird sich seiner Meinung bestimmt anschließen, schon wegen ihrer damaligen FDJ-Karriere.

Pressefach: Bundesregierung

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