Beginne mit der „Köpenicker Blutwoche“.
Es handelt sich um eine sehr kleine geschichtliche Darstellung.
Wir wollten erst so durchlatschen, aber die Aufsicht begann loszulegen, sie machte ihre Sache gut. Meine Erklärung für Frank, dass in den Weimarer Zeiten alle großen Parteien ihre Schlägertrupps besaßen, die Schwarzen SA-Abteilungen, die Kommunisten ihren Rotfrontkämpferbund und die hellrote Kompromisspartei ihr „Banner Schwarz Rot Gold“, konnte sie nicht so im Raumstehen lassen…
Möglicherweise handelte es sich bei der Dame um eine gefrustete SED-Anhängerin, die nun glühend SPD-Positionen vertritt.
Warum wird eigentlich immer irgendein Uniformteil mit ausgestellt? Zumindest entsprach das Hemd den damaligen Gegebenheiten. Warum die Hakenkreuzbinde und der Schlagstock? Zu ganz bestimmten Einsätzen wurden nämlich Blei ummantelte Erdkabelstücken zum Prügeln benutzt.
Was mich sehr störte, waren die jungfräulich hergerichteten Zellen, alles neu macht Mai. Das Interieur wie frisch aus dem Versandhaus.
Alles erinnerte mich nicht an die Nazizeit, noch nicht mal an ein Gefängnis. So hergerichtet, stelle ich mir jene merkwürdigen Hotels vor, die innovative Geschäftemacher in ehemaligen Knästen etablieren.
Dabei kam mir sofort ein Sketsch mit Hallervorden in den Sinn. Didi, in ein Streifen kein Streifen, modisch quergestreift, aus der Zelle heraus den Werbespott einer Bauspardose trällerte: „Wir geben ihr Zukunft ein Zuhause – L B S!“
Um die vielleicht 7 Quadratmeter noch zu verkleinern, stand eine riesiger, nagelneuer, feuerverzinkter Kübel herum. Auf dem es möglich war majestätisch seine Notdurft zu verrichten. Was den eigentlichen Tatsachen widersprach, denn die menschlichsten Bedürfnisse werden im Knast immer als erstes mit den Füßen getreten. In Cottbus hatte ich das Privileg, 3×7 Tage im Bunker zu hängen.
Total verschissen, stinkig und ohne Deckel präsentierten sich die lütten Wanderscheißhäuser. Wenn du Glück hattest, vergaß dich der Schließer abends auch noch zum Kübeln…
Das Deutsch-Russischen Museum kommt auch noch dran…
Zu den Ausstellungen muss ich noch etwas ablassen
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