Archiv für den Tag: 23. November 2011

Ob sich Georg Kreisler gerade jetzt verkrümelt hat, weil es ihm in Deutschland wieder zu braun wurde?

Es gibt immer noch Zeitgenossen, die verbinden mit Georg Kreisler nur seine Aversion gegen Tauben. Mir fielen nach seiner Todesmeldung auf Anhieb drei Sachen ein.
– Zu meiner WG-Zeit verschwanden zwei Vinylscheiben von ihm aus meiner Plattensammlung.
– In den Endachtzigern, ich hockte gerade am Küchentisch und schälte Kartoffeln, als man auf „Radio Multikulti“ mehrere Eintrittskarten anbot. Zufälligerweise lag diese schnurlose Kommunikationsprothese in Reichweite. Ich hatte vorher noch nie probiert auf solche Ansagen hin, irgendwo anzurufen. Weiß nicht was mich ritt, ich tat es und ergatterte zwei Karten für den Abend. Weiß nicht mehr, es war für mich sein dritter oder vierter Auftritt und alle vorangegangenen waren einfach geil. Kreislers Virtuosität und der Gesang waren die eine Seite, hinzu kam sein Schmäh, diese kleinen und großen Geschichten auf denen er seine Lieder auffädelte.
Das Wiener Lästermaul trat in den alten „Wühlmäusen“ auf.
Meine Freundin wollte partout nicht in der ersten Reihe hocken, der anschließende Platzwechsel in  die zweite Reihe endete mit einem Eklat. In den vorderen Reihen saß nur älteres, schnieke herausgeputzte Publikum, die kleinbürgerlichen Tussen mit lackierten Larven, dünsteten ihre eingejauchten Wässerchen aus und präsentierten sich Klunker behangen. Obwohl alle nummerierte Karten besaßen, hingen sie bereits lange vorher auf ihren Plätzen. Alles wieder aufstehen, erst die beiden Wechsler raus, anschließend meine Freundin solo in die entgegengesetzte Richtung. Irritiert schaute sie ewig hinter sich, schien mich zu vermissen. Ich war aber bereits über die Sitzlehnen gejumpt und harrte sitzend ihrer. War Madame die Angelegenheit peinlich. Wenn Blicke töten könnten!? Meine gesamte Umgebung hätte mich wie ein Teesieb perforiert…
Dann ging es weiter, nun schoss der Herr frisch und fröhlich anarchistische Pfeile ab, hielt vielen Zuschauern permanent den Spiegel vor und die umhersitzende Schickeria, mit leicht zur Faust geballten Gesichtern, zog teilweise Fressen wie auf einer Beerdigung. Ich hätte mich bepfeifen können, war anfangs der Einzige, der in den vorderen Reihen ausgelassen lachte.
(Im Nachhinein erinnert mich diese Situation an eine Fernsehaufzeichnung aus dem „TIPI“. Als Volker Pisper über die „Gesundheitsreform“ herzog und dabei öfters die Larve von Genossin Ursula Schmidt eingeblendet wurde. Die Dame glotzte herum, als ob sie ganz dringen mal auf den Topf musste, so verbissen schaute sie drein.)
Eigentlich hätten die Skandinavier für Kreislers Mimik einen zusätzlichen Nobelpreis kreieren müssen, so als Ausgleich, wenn sie schon Killer und deren Helfershelfer mit „Friedensnobelpreisen“ überhäuften…
Lustig fand ich die vorangegangenen Worte, als Old Georg einen Bogen schlug, betreffs meines geflochtenen Bartes immer wieder auf mich wies, als er die letzte Zugabe spielte – „Der Blunschli“… Weiterlesen

ZATRE

Endlich hatte ich gestern Abend mal den Finger aus dem Arsch gezogen und machte mich nach St.Eglitz auf, wollte endlich mal wieder „zatren“, möglichst mit dem Schefff persönlich. Ein Spiel dauert dann keine viertel Stunde.
Taktikspiele sind nicht die Welt von meiner Angetrauten, außerdem muss ich mich dann auf eine Softvariante einlassen – auf keinen Fall: Kreuze killen! Jedes Spiel mit ihr dauerte außerdem mindestens eine Stunde.
In der Pinte ereilte mich die Nachricht, dass die gesamte Truppe ihre „Weihnachtsfeier“ veranstaltet.

Ja, ja es weihnachtet bereits, am Nachbarhaus wird schon seit Totensonntag mit Licht ejakuliert
Wie soll das nur weitergehen, wenn alle AKW abgeschaltet werden? Weiterlesen