Archiv für den Tag: 14. Juli 2012

Das Kunden-Buch, Blues in Thüringen

Auf diese Art – erstmals vielen Dank an B.H. in Ellenberg!!!
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In dieser Woche erhielt ich jenes Büchlein, was ein Sack voll Erinnerungen enthielt. Viele bekannte Leute tauchten dort in Wort und Bild auf, zu einigen pflege ich immer noch Kontakt.
Manche blieben im Osten, andere landeten im Westen.
Im Osten wie im Westen rafften es einige nicht.
Manchmal kann sich eine großer Freundes- und Bekanntenkreis als sehr hinderlich herausstellen…
Gezählt habe ich die Kunden nicht, die hüben und drüben schließlich an der Volksdroge hopps gingen, hier und jenseits des Zaunes ihr Leben freiwillig zurückgaben. Schließlich auch im Westen wieder einfuhren, wegen Mord, Totschlag, Raubüberfällen oder sonst was…
Kunden darunter, die plötzlich zu pumpen begannen.
Bei einem waren wir kurz am Überlegen, ob wir nicht an einer bestimmten Stelle anonym einen Tip geben sollten, der Junge fuhr einen 30-Tonner, musste in seinen letzten Wochen sogar im Transit einen Schuss setzen…
Hier enden meine destruktiven Betrachtungen und gehe etwas auf Sachen aus dem Büchlein ein.
– Beginne auf Seite 10.
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Die hellbraunen Wildlederbotten waren keine „Kletterschuhe“ – siehe Rückseite vom Einband!
Jene Teile nannte man „Clarks“.
Im Rahmen der neuen Ostpolitik unter Brandt und dem Viermächteabkommen der Alliierten 1971, kam es kurz darauf zu dem Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Im Verlauf dieses Abkommens verpflichtete sich die BRD zur Zahlung der ewig angemahnten „Postschulden“ in Höhe von 600 Mio. DM.
Viele impotente Greise des Politbüros rechneten mit harter Währung – aber Anschiß – der Westen machte daraus ein Kompensationsgeschäft und zahlte im Gegenwert mit Zeug von der Halde. (Gleiches geschah nach der Maueröffnung, da tauchten plötzlich Produkte wieder auf, die Jahre vorher aus den Kaufhäusern verschwunden waren, speziell Unterhaltungselektronik.)
Höherwertige Dinge landeten in den Interschops – so kam schließlich doch noch etwas Westknete herein – dann folgten die Beschickung von Exquisit- und Delikatläden, der Jugendmode, schließlich landete das restliche Gelumpe in den Kaufhallen der Provinz. Wenn mich nicht alles täuscht wurden für „Clarks“ zwischen 30 bis 100 Mark aufgerufen, je nachdem, wo man sie erstand. Weiterlesen