Eben noch Kriegsgegner, da begann für Cecil F. S. Newman im Juli 1945 sein einjähriger Aufenthalt in der ehemaligen Reichshauptstadt und die kurze ertragreiche Zusammenarbeit mit Stadtbaurat Hans Scharoun*.
Im Büro des Royal Engineers soll ein Leitspruch von ihm an der Wand gehangen haben, der da lautete: „Fassen dich kurz oder hilf mir Arbeiten!“
(Solch glasklare Maxime ist heute nirgendwo mehr angesagt, die vermisst man besonders schmerzlich in Berliner Amtsstuben. Wer in den letzten Monaten mal auf einem sog. „Bürgeramt“ herumlungern musste, wird verstehen, was ich damit ausdrücken will!)
Eine andere Anweisung wird ihm noch weniger Freunde verschafft haben, zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben gab es andersartigen Druck, nämlich sein: „Staying-until-midnight-sheme“, „Arbeiten bis um Mitternacht“.
Wie er es als ehrgeiziger Amateurfotograf mit einem ausgeprägtem Blick für Details dann noch raffte seine Photos zu machen, bleibt fast ein Rätsel.
– Seine Bilder führen die furchtbaren Folgen des von Deutschland ausgegangenen Krieges vor Augen, von denen siebzig Jahre nach dessen Ende für die später Geborenen kaum mehr Spuren sichtbar sind. Insbesondere seine stilistisch eindringlichen Porträts künden aber auch von der Zuversicht der jüngeren Generation, die damit begann, die Stadt wieder aufzubauen.
Muss abschließend noch etwas über jene Photoausstellung ablassen, von der sich so manche Kuratoren und die K-innen, nicht nur im hiesigen Dorf, wiedermal ein große Scheibe abschneiden sollten! Besonders die oft recht großmäuligen Macher und M-innen der C/O Berlin Foundation im ehemaligen Amerikahaus, dem heutigen Amerka–Ahsu. Dort findet man mitunter eine absolut beschissene Ausleuchtung und was sollen Bildbeschriftungen eigentlich an den Scheuerleisten? Weiterlesen