Archiv für den Monat: Januar 2012

Ich wollte eigentlich nur etwas über Walt Disney ablassen, aber…

In Hannover, am Rande der berühmten Herrenhäuser Gärten, befindet sich das Georgenpalais und darin ein Museum. Was vor geraumer Zeit schlicht „Wilhelm Busch Museum“ hieß. Da es eine umfangreiche Dauerausstellung von jenem begnadeten Beobachter, Maler und Lästerling beherbergt, nebenher auch immer wieder grandiose Sonderausstellungen darbietet.
Habe gar nicht registriert ab wann dieser neuerliche Bandwurm: „Wilhelm Busch·Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst“, benutzt wird. Weiterlesen

Seit einer Woche geht Johnny Otis nicht mehr einkaufen

Als Wurzel der heutigen Popmusik gelten die Einflüsse der schwarzen Musik aus dem Amiland. 1952, während der Jim-Crow- und McCarthy-Ära begingen mehrere Weißbrote und eine farbige Frau ein Sakrileg, sie schissen auf die vorherrschenden Konventionen.
Die Johnny Otis-Band nahm gemeinsam mit Big Mama Thornton eine „schwarze“ Version von „Hound Dog“ auf, selbiger Titel stammte aus der Feder des Duos Leiber & Stoller. Mit diesem Hit begann deren Karriere als wichtigste US-amerikanische Musikproduzenten und Songwriter (Ihnen folgten später nur noch Jagger/Richards) der 50er und 60er Jahre.
Die rockige Ausführung von Elvis Presley war drei Jahre später allerdings erfolgreicher, was auch der Tatsache zuzuschreiben war, dass quer durch alle Bevölkerungsschichten der Konsums von R´n B jeglicher Art rasant zugenommen hatte. Als Nebeneffekt begannen die Klassenschranken zwischen schwarzer Tanzmusik und weißem Amüsierbetrieb aufzuweichen. Während z.B. Chuck Berry, Bo Diddley und Jimmy Reed ihren Stil fanden und sich treu blieben, näherte sich Little Richard –  der auch viele Stücke von Leiber/Stoller in sein Repertoire aufnahm – dem Geschmack weißer middle-class-kids, Jerry Lee Lewis ging mit zweideutigen Hit den entgegengesetzten Weg…
Nicht zu unterschätzen war der beginnende Einfluss vieler großen Fernsehanstalten mit ihren Shows…
Viele Leute kennen „Willie And The Hand Jive“, wissen aber nicht, dass es sich dabei um den erfolgreichsten Hit seiner Johnny Otis Show handelte.
Zum Nachruf von Johnny O. fiel mir sofort der Blues Doctor Manfred Paul Galden wieder ein. Weiß gar nicht ob er noch unter uns weilt. Anfang des neuen Jahrtausend ereilten ihn etliche Schlaganfälle, nur über mehrere Ecken vernahm ich öfters nichts gutes, was sein Erdendasein betraf. Viele Jahre fast täglich hundert „Rothändle“ hatten ihr Tribut gefordert…
Aber davon soll nicht weiter die Rede sein!
Für MPG war „Willie and…“ ein favored Song. Da er oft das Publikum einbezog, gehörten immer mehrere Bierdosen, gefüllt mit Reiskörnern, zum Equipment…
Ich spiele mal eine sehr eigenwillige Interpretation von ihm an, sie erinnert allerdings mehr an den Keyboarder Alan Price. Weiterlesen

Bio und Chemie für eine gewisse Art von Behaglichkeit

Der Artikel über Kräuter ist ganz witzig, den Link für eine andere Art von anschließendem Wohlbefinden sendete mir vorhin der Herr P. aus B…

Zwei musikalische Kommentare zur vorangegangenen, kanadischen Heimatseite.
Jerry McCain, Viagra Man Blues
Note : This is also one of the forgotten Heroes. He’s a wonderful harp-player and we in Music Relief Foundation try to help as much as we can. He didn’t earn a penny, but I think he earn our attention, cause that’s the least we can do, to Keep The Blues Alive !
Majornas 3dje Rote med Tomas von Brömssen, The girls in Gothenburg
Bei den Schweden bin ich mir nicht ganz so sicher, allerdings lassen die Bilder von den riesigen Milchdrüsen nebst Schattenaufschrift und den beiden Alten auf etwas ähnliches schließen, auch passen die Cajun-Klänge zu meiner Phantasie.

Fußnote:
Hier die schwarzer Variante der Musik aus Louisiana – Zydeco – mit Clifton Chenier.

Fashion Week auf der “Costa Concordia”

Oft bekomme ich beim Betrachten irgendwelcher Bilder und den dazugehörigen, merkwürdigen Texten im Netz oder den Printmedien ketzerische Gedanken, manchmal auch recht unkeusche.
War es gestern, möglicherweise auch heute, da prangten auf der Titelseite farbige Hungerharken.
Wat ´n nu los?
Zu den drei momentanen Messen vielleicht noch zusätzlich ein Casting. Dachte mir so, bestimmt sucht Guido Knopp für einen neuen Historienschinken jede Menge Statisten. Er will vielleicht eine Dokusoap produzieren, wo es um irgendwelche Lager im Dritten Reich ging. Einige der abgebildeten Mädels erinnerten mich nämlich an Buchenwaldkinder…
Nix da, – es handelte sich lediglich um Werbung für die Berliner Fashion Week…
Vorhin bei GMX hieß es: „Mysteriöse Frau beim Kapitän auf der Brücke“.
Ahaaaaaaa! Silvio statt im Knast, befand sich an Bord und der Käp´ten hatte zu einer Bunga-Bunga-Party geladen.
Beim Überfliegen des Textes wurde mir klar, ich war wiedermal auf dem falschen Dampfer. Weit und breit kein Ex-Mipräsi!
Für ein spontanes Schäferstündchen mit der Moldawierin Dominika C. hatte Francesco Schettino scheinbar die riesige Brücke zu einer „Sturmfreien Bude“ umfunktioniert.
Da kam mir natürlich sofort der Gedanke, wieso das Scheffchen weder den Crash noch die dazugehörigen Geräusche korrekt interpretierte. Vielleicht schnatterte die junge Dame ihm gerade einen ab und ihre Therapie endete mit einem gewaltigen Orgasmus, er deshalb seine Umgebung nicht mehr wahrnahm, aufkommende Erschütterungen nebst des entstandenen Lärms seinem „Einsatz“ zuschrieb*

*Das erinnerte mich an eine Geschichte, die Irmchen beim entsprechenden Stichwort öfters erzählte. In  den Nachkriegsjahren jobbte sie als junge Frau im „Nürnberger Trichter“.
Dort tauchte irgendwann ein späterer Volksschauspieler und Vorabendserienfuzzi aus dem hiesigen Dorf auf, er galt als sehr spendabel. Für eine Schachtel „Camel“ oder „Luckies“ war fast jede Angestellte bereit, ihn in einem Vorratsraum auf die Schnelle oral zu verwöhnen.
Ihre Kolleginnen bepfiffen sich über eine Macke von Herrn…
Nachdem der Mann seinen Lümmel verstaut hatte, spannte er seine Hosenträger mit ausgestreckten Armen, ließ sie dann über die Daumen abrutschen, dass sie knallend an seinen Körper klatschten und abschließend kam immer die selbe Frage: „Na Kleines, war ich nicht wieder gut heute?“

KRAUTROCK auf ARTE

Vorhin fand ich einen gepinnten Zettel, es ging um eine Wiederholung auf ARTE.
Am Samstag hing ich dann vor der Glotze – Roboter essen kein SauerkrautDie Anfänge deutscher Rockmusik
Es war eine Scheiße, wenn man damals noch in der Zone hing, denn fast kein Sender spielte diese Mucken. Zeitweise kam das Gefühl auf, dass ich nicht im Mansfelder Land lebte, sondern hinter dem Mond. Hinzu kam, viele meiner Bekannten schnappten immer wieder irgendwelche Musikschnipsel auf, aber keiner konnte mit Programmhinweisen dienen. Es war fast immer dem Zufall zu verdanken. Dabei wurde unsere Ecke unwahrscheinlich gut aus dem Westen bestrahlt, leidlich war aus dem Frankenland sogar der Empfang von RIAS II möglich…
Heute kramte ich nochmal im Netz herum und fand den Beitrag, denn ganz kurz gab ich mich am Bildschirm der Augenpflege hin.
Die Doku fand ich nämlich gut.
Eine verrückte Ami-Band schaffte sich zu jenen Anfängen andersartiger deutscher Musik ebenso – „Sweet Smoke“, ich glaube sie lebten damals in Köln – …
Und wer hat alles in ´nen Arsch gemacht?
UNS Udo Blindenberg* (“Geile Musik, geile Story, geiles Ding.” Ist die vorerst letzte Steijerung vonz janze!) und Konsorten! Allerdings gab der Müller Marius Westernhagen später noch einen drauf. Bei seiner Mauerhymne: „Freiheit“ konnte einem sogar das Sperma flockig werden…
– Bin sehr froh, dass ich mit 24 Lenzen, zehn Jahre nach meinem ersten Versuch, einen zweiten Anlauf unternahm, um endlich hinter Mauer und Zaun zu leben. Da war es mir wenigstens vergönnt noch die letzten Reste dieser kurzen elektronischen Episoden einzuziehen. Vor allen Dingen mit wesentlich besserem Dope in der Birne, denn bei dem gepanschten Zonen-LSD wusste man nie, ob und wie dieses Zeug knallte und man es ohne größere Malaisen überhaupt vertrug…
Ende der Fußnote!
– *Bin mir nicht sicher, ob es unseriös wäre, U.L. als den nuschelnden Heintje der deutschen Popmusik zu bezeichnen?

“Viele Verbraucher wollen es nicht anders”

In der montäglichen Printausgabe war der Text wie folgt getitelt: „Die guten Absichten enden an der Kasse“
Meister Abraham hat fast den gleichen unschuldigen Blick drauf, wie ein ganz bestimmter Bundesgrinser…
Gut gegrunzt Löwe!
Wenn Jürgen wirklich an das alles glaubt, was er in dem Artikel zum Besten gab, dann weiß ich nicht. Bei ganz bestimmten Schlussfolgerungen begibt er sich auf die gleiche Ebene des Herrn Wulff…
Einfach ekelhaft.
Gebe nur den bescheidenen Tipp für einige Büchleinchen von Hans-Ulrich Grimm
Grimm und Abraham müssen auf verschiedenen Planeten leben!

Was macht überhaupt UNSER Bupräsi?

Die letzten Tage kamen mir richtig unheimlich vor, was Herrn Wulff betraf – er ist plötzlich weg vom Fenster. Als ob er bei der Reede der kippenden „Costa Cordalis“ – Quatsch, ich meine natürlich die „Costa Concordia“ – seine Finger im Spiel hatte, als jener Kahn recht merkwürdig vor Anker ging.
Man könnte fast meinen, der Bupräsi hat irgendwo neue Knete aufgetrieben und damit Käpt Francesco Schettino gekauft, damit er ihn in der folgenden Zeit medienmäßig vertritt. Mich ist Chrissi allerdings nicht wegen einiger tausend EU angegangen, muss dazu ablassen, von mir hätte er auch keinen roten* Cent geborgt bekommen…
*(Nun soll aber keiner auf die Idee kommen, dass ich in diesem Zusammenhang „Redfacing“ einbeziehen will!)
Gott nochmal, wird wegen des minimalen Kollateralschadens ein Gewese veranstaltet, schließlich ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, bei einem Crash im Taxi hops zu gehen, als auf einem Kreuzfahrtschiff. Täglich erleben viel mehrere Leute auf bundesgermanischen Straßen, dass sie auf Grund ganz simpler physikalischer Gegebenheiten, der kinetischen Energie von Kraftfahrzeugen nichts gegen setzen können. In vielen Fällen lässt sich diese Erkenntnis von den Betroffenen anschließend nicht mehr nachvollziehen…
– Verstehe Leute sowieso nicht, die sich auf solch schwimmenden Stahlinseln durch die Weltmeere kutschieren lassen.
Zu Zonenzeiten konnte man diesen Touren wenigstens noch einen Sinn abgewinnen. Habe in meinem Leben mehrere Leute gekannt, die sich auf dem Trip nach Kuba verkrümelten. Vor Florida, in den dortige Haigewässern, nahm dieser Teil der Reise sogar die Form eines recht gefährlichen Abenteuerurlaubs an. Um nicht als Fischfutter zu enden, musste alles wirklich minutiös geplant sein.
Für die Mannschaften war ein: „Mann über Bord“, ebenso mit viel Stress verbunden.
Plötzliches Maschine stopp! Dabei entsprechendes Rudereinschlagen und den Schwimmer bis zum Halt des Dampfers weit genug umfahren, damit er nicht in den Sog der Schiffsschrauben gelangen konnte, alle restlichen Leute unter Deck scheuchen…
Diese wenigen Minuten waren die ganz kurze Chance, den Flüchtling von Helfern auf kleinen Rennbooten aus dem Wasser zu fischen. Öfters nahm in dem Moment ein ganz Unbeteiligter die Gunst der einmaligen Stunde war und hüpfte hinterher, was für Freund und Feind alles mächtig komplizierte…
Was den Untergang der „Titanic“ betraf, kenne ich nur die alte Verfilmung.
David Foster Wallace beschreibt im Auftrag der Zeitschrift „Harper’s Magazine“ (1996) sehr süffisant seine Erlebnisse auf einem Luxuskutter für Mumien, während eines Wochentrips durch die Karibik…
Er war ein genialer Schreiber! Mich faszinierten in seinen Schriften u.a auch seine zusätzlichen, ausufernden Erklärungen und dazugehörige Fußnoten in den Fußnoten…

Meine heutige Fußnote:
Hatte gerade meinen täglichen Schrieb begonnen, musste zwischendurch nochmal kurz zu „Feinkost-LIDL“, da lief ich am späten Nachmittag Konrad in die Arme.
„…merkwürdiges Wetter!“
„Mmmh…“
„Hat schon was, wenn man wird bei diesem kalten Wetter von oben etwas nass wird und nicht im warmen Wasser vor einer italienischen Insel ersaufen muss…“
„Mmmh…“

Im Berliner Osten

Heute waren wir in der „junge Welt-Ladengalerie“, Torstr. 6, 10119 Berlin.
Wer mal eine Photausstellung erleben möchte, wo es lediglich über den Anspruch nicht drüber hinaus geht, der sollte unbedingt mal dort vorbeischauen. Keine Minute im Laden, da ranzte mich ein Typ an, dass ich diese Bilder nicht ablichten darf. Meinen Einwand, ich wolle nur ein einziges Photo machen, so als abschreckendes Beispiel, wie man es auf keinen Fall machen sollte, ließ er mit süßsaurer Mine geschehen.
Egal von welcher Seite ich versuchte etwas mehr zuerkennen, es war nicht möglich. Zum merkwürdigen Licht der Deckenbeleuchtung kamen die Spiegelungen von der Straße.
Bei näherer Betrachtung stellten wir fest, es handelte sich lediglich um sehr schlechte Kopien. Scheinbar stammen sie aus dem Katalog jener Wiener Ausstellung, die vor zwei Jahren dort über die Bühne ging. Möglicherweise wurden sie auf einem alten Kopierer einer sowjetischen Baureihe hergestellt, denn mit etwas Mühe lassen sich Reprints heutzutage wirklich sauber duplizieren, allerdings meinte mal jemand: Gut Ding braucht Weile!
Als Beispiel Herr M.B., der kommt als digitaler Abklatsch sogar besser rüber als das Original…

(1)(2)(3)

 

Etwas zu den drei Photos aus der Linienstraße.Nr. (1) Südseite, gegenüber scheinen Mäuschen von Notaren ihre Lädchen (2,3) zu betreiben und die müssen dann für steuerliche Abschreibungen mächtige Verluste einfahren…
Abschließend noch ein Toncollage, dafür benötigte ich die Schneidvorrichtung einer Edison-Hartgusswalze aus Wachs, deshalb hielt ich mich in dieser Ecke auf.