Der letzte von jener alten Journalisten-Garde wurde nun auch heimgeholt…
Kam vor gut anderthalb Jahren gerade aus meinem ehemaligen Wohnsitz in der Nassauischen, als ich den altern Herrn wiedermal traf. Es war das letzte kurze Gespräch auf den 200 Metern bis zu seiner Behausung.
Unser Verhältnis war lediglich eine sehr lange Bekanntschaft, so als Nachbarn, man grüßte sich halt immer wieder und manchmal wurde etwas geschnackt.
Weiß gar nicht mehr genau, weshalb ich ihn irgendwann mal anquatschte, aber es ging um irgendein gefälligkeitsjournalistisches Kuckucksei im Fernsehen. Da unterhielten wir uns kurz auf dem Gehsteig. Fast zum Schluss machte ich ihm dann den Vorwurf, dass keiner aus seiner Riege daran gedacht hatte, vernünftigen Nachwuchs heranzuziehen. Dies nahm er kommentarlos zur Kenntnis. Konnte ich doch auf recht viel Bekannte im hiesigen Sender verweisen, beim Hörfunk und genauso dem Fernsehen. Und gab meinem Entsetzen freien Lauf, was sich mittlerweile für Flachzangen, auch hier beim Sender breitmachten. Schoß dabei natürlich so manchen Pfeil auf bekennende 68er(?!) ab, was letztlich die gesamten öffentlich/rechtlichen Stationen betrafen. Ihm gefiel auch meine Begrifflichkeit: ungebildete und dusselige Linxwixer, in dem Zusammenhang absolut nicht! Welche in der Zwischenzeit, unter den alten Seilschaften, ein bequemes Leben genießen dürfen, weit ab ihrer ehemaligen Bekenntnisse…
Sofort kam natürlich seine entsprechende Bemerkung, ob es sich bei mir um einen rechten Betrachter der geschilderten Sachverhalte handeln würde. Meine Antwort führte bei ihm dann doch zu einem recht breiten Grinsen. Denn ich entgegnete, er hätte einen Anarchisten mit hedonistischen Anwandlungen vor sich, den lediglich die sachten Bemühungen in Richtung einer Demokratur mächtig ankotzen… Weiterlesen
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