…zumal der Run gerade erst begonnen hat und noch viele Überraschungen ins bröcklige europäische Haus stehen.
Seit Menschengedenken sind solche Massenwanderungen belegt. Wurden seit Jahrtausenden in Tontafeln gekratzt und gebrannt, in Steinen sowie anderen Materialien verewigt, berühmte Sänger gaben sie mündlich weiter.
Erste Massenfußmärsche werden entstanden sein, nachdem durch klimatische Bedingungen Flora und Fauna sich als so unwirtlich entwickelten, dass zum Überleben aufgebrochen werden musste. Zwangsläufig waren Treffen mit anderen Gruppierungen vorprogrammiert, woraus natürlich blutiger Zwist entstand, es auf beiden Seiten aber Gewinner und Verlierer gab. In jenen Situationen entstanden zugleich Hierarchien, wobei diese Persönlichkeiten auf Kosten ihres unmittelbaren Dunstkreises ganz spezielle Süppchen kochten, um länger und einigermaßen friedvoll in der Gemeinschaft zu überleben, nebenher wie selbstverständlich auch ihre ganz persönlichen Besitzstände mehren konnten.
Einer der berühmtesten Scharlatane lebte vor über 2000 Jahren.
Der junge Pfiffikus betrat die Weltbühne im Gefolge einer ausgebufften Seilschaft, den 12 Aposteln. Ihr gemeinsames Auftreten zog natürlich das Interesse der herrschenden Besatzungsmacht auf sich.
Da Großmächte nie einen Arsch in der Hose haben, entleibten sie Herrn Christus.
Auch auf die Gefahr hin, damit einen Märtyrer geschaffen zuhaben, denn solche entleibten Spukgestalten sind letztlich noch wesentlich gefährlicher als zu ihren Lebzeiten, da sich spätere Legenden überhaupt nicht mehr überprüfen lassen.
…bei seiner Tour über´s Wasser hatten ihm seine Jünger lediglich eingeschärft, wo die Steine lagen. Aus Wasser Natursekt herstellen, kann der dümmste Zeitgenosse.
Aus einem Sarg das tote Innenleben zu stibitzen und dann erzählen, es sein weggeflogen, ist doch auch recht einfach unters Volk zubringen. Habe nie verstanden, weshalb seine Kiste überhaupt nochmal geöffnet wurde.
Da solche Neuigkeiten tratschend im Volk weiterwanderten, dauerte es mitunter lange Zeit, manchmal erreichten sie erst viele Genrationen später andere Menschen.
Heute ist es etwas anderes, im gleichen Augenblick kann der Kumpel am Stammtisch und der Rest auf UNSERER ERDENSCHEIBE miterleben, wie der letzte Tropfen Blut aus einem geschundenen Körper spritzt. Millionen Followers können anschließend sofort auf Fezbuck das Gefällt-mir-Händchen setzten und auf der TUBE wird solch Ereignis unendlich lange anklickbar sein – ist doch geil?
Hatte in den letzten Tagen mal eine nicht autorisierte Umfrage gestartet, ob jemand sich noch erinnern kann, wie vor über einem halben Jahr die Berichterstattung in den Nachrichtenkanälen begann.
Da wurden hysterisch kreischende Weibsbilder aus der Masse gezoomt, immer mit mindesten einer greinenden Göre auf dem Arm. Alte unrasierte Männer taten es der holden Weiblichkeit gleich…
Dies ging einige Wochen so weiter.
Plötzlich ließ der Arbeitgeberpräsident eine Sprechblase steigen – von Regierungsseite nur exzessive Schweigereien.
Anschließend wurden gewöhnliche Leute übersetzt, die hier endlich Frieden und Arbeit finden wollten. Bei einer nach unten stark verschleierten Arbeitslosenzahl von rund 3 Millionen überhaupt kein Problem!
Da kann wirklich jeder mit einem Job bedacht werden, zumindest für jene übelst entfremdeten Arbeiten, die mittlerweile auch migrationsbehaftete Zeitgenossen aus der dritten Generation nicht mehr erledigen wollen.
Etwas später trat Dr(?!) Eric Schweitzer (ehrenamtlich Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Berlin) vor laufende Kameras und wiederholte nur etwas anders verpackt ähnliches Salbadern: “Bleiberecht für alle Flüchtlinge in Ausbildung“
Ab dem Moment blinzelten nur noch gutaussehende jungdynamische Herren mit gepflegtem Aussehen vor sämtlichen Linsen herum und parlierten in akkuratem Englisch, wobei die Übersetzungen oft nicht deckungsgleich daherkamen.
Nun tat sich sachte auch etwas aus den entsprechenden Regierungsstuben.
Plötzlich brachen die Dämme, ist doch bewundernswert, wie jetzt überall der mediale Dünnschiss sprudelt.
Dem nicht genug, nun werden auch Sagen und Märchen gepinselt, wie schön!
Heute Nachmittag, ich machte mich gerade über Grießbrei mit Zwetschgendessert her, da erschien auf „phoenix“ mein Spezi. Herr Kauder welschte irgendwelches Zeug, was mir nicht so richtig einleuchten wollte. Woher stammen überhaupt seine Vorgaben? Um mein delikates Fresschen weiter in Ruhe einpicken zu können, wurde vorsichtshalber die Glotze entstromt.
Stunden später ein erneuter Versuch, schaltete aber erst zum Wetterbericht ein. Kulturzeit begann trotz der langsam ablutschten Quoten, auch mit dem Allerweltsthema.
Der Langohrige Reideburger tat in seinem Gespräch etwas sehr merkwürdiges, er verglich zur durchgehechelten Problematik Birnen mit Äpfeln.
Wenn eine fast scheintote Omi in der Zelle ihres Seniorenzuchthauses, morgens mit einem Tranquilizer-Cocktail intus vor der Kamera ablässt, dass sie vor 70 Jahren auch aus den ehemaligen östlichen Reichsgebieten stiften gehen musste und deshalb jeden heutigen Flüchtling versteht, der hier sein Bleibe finden möchte. Kann man dies bei ihr noch durchgehen lassen, obwohl sich beider Ausgangssituationen vollkommen unterschiedlich darstellen!
Schwamm drüber, aber das Langohr, ich weiß nicht?!
Der müsste es ja nun wirklich besser wissen…