Archiv für den Monat: September 2010

Lautstärke als Protestform: Eine Ausstellung erzählt die Geschichte der Beatmusik in Berlin.

Das +bergmuseum fristet so ganz bisschen ein abseitiges Dasein, sonst aber Klasse.
Tippppppppppp: Das ewige Yeah, Yeah, Yeah

ansonsten: www.kreuzbergmuseum.de

In dieser sehr informativen Ausstellung vermisste ich allerdings Jacky.


Zum dargebotenen Bandequipment muss ich noch etwas loswerden. Meine alter „Echolette“ müsste man zur Reparatur geben, wenn ich mich richtig erinnere, kam zum Brummen der Anlage (entsteht wenn z. B. die Elkos austrocknen), dass eine Endröhre den Abflug machte.

BlackBirds

Geräusche einer uralten Flippermaschine an der sich vor Lord Knut bereits Fred Feuerstein schaffte.
Beim folgenden, sehr spacesigen Sound nahmen wir an, dass er von einer Autoalarmanlage herrührte. Nix, dieser Singsang kam vom Zeitungsladen nebst glühender Rundumleuchte, schätze mal, fünf Minuten dauerte alles, außer mir schien sich niemand für diese action zu interessieren, bis 19 Uhr 55 dauerte die Nerverei, 20:06 erschienen dann die kleinen grünen Männchen und fuhren langsam an dem Geschäft vorbei…

Der große Владимир Ильич Karl Ernst Thomas de Maizièr meinte: Sprache, Spache, Sprache, Sprache*…

Jetzt outen sich auch CDU-Fuzzies als verkappte Bolschewiken. Gestern ließ in den nächtlichen News ein politische Spökenkieker etwas ab, gemeint sei hier: Karl Ernst Thomas de Maizièrein, der mehrfachen Wiederholung wegen, schien er etwas vom großen  Владимир Ильич Ульянов  abgekupfert zuhaben. (Lenin  hatte es damals mit dem Lernen, Lernen usw.)
d. M. schnackte wg. „Integration“ und gab kund, den megagrößten Stein des Weisen gefunden zuhaben. Mit ganz wichtiger Mine verkündete er: „…Sprache, Sprache, Sprache!“
Aha, momentan wird überall unisono der gleiche Dünnschiss verkündet, nur entsprechend farblich verpackt.
Davor vernahm ich ähnliches am vergangenen Sonntag, gegen halb zwei von Frollein Roth, bei Peter Hahne.
Wegen ihr wurde die Glotze sofort wieder entstromt. Bei den wenigen Schritten zum Schalter, kam mir noch der Gedanke, eine Burka würde ihr bestimmt auch gut zu Gesicht stehen, allerdings bio-modisch mit Chlorophyll gefärbt…
– Kurz vorher erlebte jemand in der Baguetterie eine sprachliche Hürde an meinem Stehtisch. Ein alter Herr erkundigte sich sehr höflich: „Entschuldigen Sie bitte, dass ist doch nicht ihr Zeitung?“
„Ja.“
Worauf er an einem der Bistrotischen Platz nahm.
„Nun würde mich interessieren, warum Sie die Zeitschrift nicht genommen haben?“
„Sie haben mit geantwortet, dass es sich um Ihre Zeitung handeln würde!“
„Tut mir leid, aber dies tat ich nicht.“
„Sie haben mir doch mit `JA´ geantwortet.“
„Korrekt! – J a a! Dies ist nicht meine Zeitung!“
„Also doch!“
„Nein!
Sie fragten, ob es `n i c h t´ meine Zeitung wäre. Auf diese blödsinnige Fragestellung musste ich mit `JA´ antworten, da dieses Presseerzeugnis zum Café gehört!
„Ahaaa…“
„Auf die Fragestellung: Ist das Ihre Zeitschrift? Hätte ich zwangsläufig mit `NEIN´geantwortet!
Doppelte Verneinung stellt im Deutschen immer noch eine Bejahung dar.“
„Und so etwas muss ich im hohen Alter noch lernen…“
Kurz darauf: „Sie haben wirklich Recht!“
„Ab heute wird es Ihnen wie meinem Weibe gehen. Sie stolpert auch schon lange über diese Eigenheit, die grundsätzlich in Filmen, Interviews usw. falsch gehandhabt wird!
Dies alles können Sie nun auch an Leute mit Migrationshintergrund weitergeben!“ Weiterlesen

His Master´s Voice

H.M.V.
Die besten Alben der 70er
Die vier erstgenannten LP´s, der Top 10 vom  „TAGESSPITZEL“ , stellen auch für mich zweifelsfreie Superscheiben dar, ebenso 7, 8 und die 10.
So richtig könnte ich mich gar nicht festlegen, wegen meiner Versessenheit (ab dem neunten Lebensjahr) auf alle Musik aus dem „kapitalistischen Sumpf“, die in unsere „kommunistischen Sahelzone der populären Musik“ schwappte.
…den Knall des Rock´n Roll´s im Amiland verpennte ja Europa komplett. Erst Anfang der 60er wachten die Jungs in UK auf! Nach einer kurzen Zeit des Kopierens Schwarzer Musik, legten sie richtig los und inspirierten dann wiederum massenhaft Bands von US-Weißbroten.
Jene gigantische Ära dauerte ungefähr 15 Jahre.
Anfang der 70ger nervten mich noch diese allbekannten Probleme in der Zone. 600 MDN monatlich in der Tasche, aber nur bei Übererfüllung des Planes – was am Arsch der Welt gerade mal vier brandneuen Vinylscheiben entsprach.
Zum Glück steckte beim Abklingen dieser Phase, in meinem Parka nicht mehr diese unsägliche Bahnsteigkarte für den westlichen Teil des Ostblocks.
Später im Westen, war dann alles nicht viel anders gelagert, trotz des Konsumterrors. Jede neuerworbene Scheibe wurde weiterhin mit der Bandmaschine aufgenommen (Eine Angewohnheit aus diesen traumatischen Zeiten hinter der Mauer) und sofort einsortiert.
In den ganzen Jahren mutierte ich nie zu einer Bundesgermanischen Plattenschlampe. Mehrfach mussten nur folgende Platten ersetzt werden: J. Geils – Live Full House, von den FLOYDS – Dark side of the moonWish you where here. Bachs Orgelwerke (betraf die Silbermannserie aus dem Osten) und bestimmte Werke von Beethoven zogen sich aus begründeten Anlässen ebenfalls mächtige Schrammen zu. Neu erwerben musste ich auch irgendwann „Overture 1812“, Eugene Ormandy and the Philadelphia Orchestra with the Mormon Tabernacle Choir and the Valley Forge Military Academy Band (Cannons & Church Bells)…
Nur diese Variation fanden wir beim Harzen immer Klasse…

Alice Schwarzer und der Fall Kachelmann – iM rampenlichT uM jedeN preiS

Unter Flachzangen kann ich mir schon etwas vorstellen, aber nichts unter einer Frauenrechtlerin und schon gar nicht bei ihr.
Ahaaa –  „Alice Schwarzer beobachtet für die BILD-Zeitung den Kachelmann-Prozess…“
Nun kommt sie mir auch noch mit einer Spannermentalität daher. Möchte sicher eine ganz bestimmte, phantasielose Klientel mit heterosexuellen Varianten aus dem kleinbürgerlichen Milieu eines Eidgenossen erfreuen!
Dafür werden sogar einige „Ex-Geliebte“ präsentiert, respektlose Flachzangen, genaugenommen „9“ an der Zahl (eine mystische, doch auch verhängnisvolle Ziffer).
Was hatten sich denn diese Lustmäuschen da ausgerechnet? Meinten sie etwa, dass der Wetterfrosch es besser richten würde als der kleine Paketbote am heimischen Herd, nur weil es mit ihm eine „Promi-Nummer“ darstellen sollte? Aber hinterher das ungute Gefühl aufkam, dass es Herr K. nur tat, weil in diesem Moment nichts besseres aufzutreiben war und er lediglich zu faul, um selbst Hand an sich zulegen…
Da wird ja Fraulein (Dieser alte Hit von Bobby Helms ist politisch nicht ganz korrekt, da Madame an der Wupper und nicht am Rhein geboren wurde. Habe extra wegen der hübschen Tittenbuketts und ansehnlichen Sitzwangen jener Frauen, die Variante von David Allan Coe gewählt!) Schwarzer einiges geboten bekommen, was sie natürlich aus purem journalistischen Interesse für die holde Leserschaft aus dem “Hause Springer“ aufarbeiten muss.
Mich sollte es nicht wundern, wenn man bei diesem „grenzenlosen Medieninteresse“ auch den arbeitslosen Herrn Mixa als Experten aufbieten würde, allerdings nicht für die „SCHÜLERZEITUNG“, oder „SPIEGEL“, sondern für „Vatikanradio.“

EIGENNUTZ GEHT VOR GEMEINNUTZ – Wem gehören Brandenburgs Seen?

Streit am Strand – Selbige Sendung kann man sicher irgendwann im Netz anschauen.
Es tut sich etwas auf ehemaligen Zonenterritorium, das momentan im Westen nicht so einfach über die Bühne ginge. Wird alles noch kommen, wenn die Sozis das Ruder wieder in ihren Händen halten, es spielt dann auch keine Rolle, wer den Mehrheitsbeschaffer mimen wird, dunkelrote Neobolschewisten oder die grünliche Variante. Beide Haufen haben schließlich ihre Berührungsängste lange verdrängt, was den Schmusekurs mit dem Kapital betrifft.
Gemeinsam verschleudern sie deshalb liebend gern Tafelsilber, oder eben mal Gewässer
So manche Volks(ver)treter wollen nicht mehr daran erinnert werden, dass sie als Heranwachsende noch Kitt aus den Fenstern fraßen…
Mittlerweile in „demokratischen Sphären“ gelandet, sind deshalb einige Personen heute in der Lage, gleichermaßen traumatisierte Emporkömmlinge entsprechend zu versorgen – da bleibt wenigstens alles in der Familie.
Und die Masse von Betroffenen lassen es einfach so geschehen, wenn Kleingeister, die sich nur über Knete definieren, ringsumher Lebensqualität meucheln…
In diesem Zusammenhang füge ich noch ein Bildchen bei, ist schon älteren Datums.
Es stammt von den „Yorkbrücken“ in Schöneberg.

Im Babylonischen Völkergemisch der “Sonnenschein GmbH”

Fußnote 1
In jener Zeit fand auch mal eine Gesamtbetriebsratsversammlung statt, mit Abordnungen aus dem Stammwerk in Hessen, den Niederlassungen und dem ganz großen Schefff, Herrn Dr. Schwarz-Schilling.
– Muss aber noch etwas einfügen.
In der Nachbarabteilung schubberte ein junger Türke, Anfang der 20er. Ein gutaussehender, sehr sympathischer Durchblicker aus Neukölln, mit finsterstem Berliner Idiom auf seiner Zunge.
Hauptschulabbrecher, in der Firma das absolute Arbeitstier, was ihm nicht nur Pluspunkte einbrachte.
Nebenbei hatte ihn auch der Hadschi aus der Pastiererei auf dem Kieker, wegen seiner Hobbys.
Unser junger Freund liebte riesige amerikanische Schlitten und blonde Mädels. In jeder freien Minute schraubte er entweder am kalten Metall oder am warmen Fleisch.
Einem türkischen Kollegen der IG-Metall war er mal aufgefallen. Jener sprach ihn an, ob er nicht Lust hätte sich weiter zu qualifizieren, um in der Perspektive als Dolmetscher zu arbeiten. Begeistert gab er vor Ablauf einer Bedenkzeit seine Zustimmung.
Fast unannehmbar war allerdings die Preisgabe seiner geliebten Straßenkreuzer.
Letztendlich erfolgte der Verzicht einer Gewerkschafterkarriere nach Beendigung jener großen Versammlung.
– Vorn an den Tischen umrahmten Gesamtbetriebsrat, Gewerkschafter aus Büdingen, Berlin, der Niederlassung und von der IG-Metall-Hauptgeschäftsstelle den große Geschäftsführer Dr. Christian Schwarz-Schilling.
An jenem Tag existierte sogar ein Simultandolmetscher für die türkischen Kollegen, ein junger Spund mit recht großer Klappe.
Nach dem üblichen Einleitungsgesülze las unser Betriebsratsvorsitzende den Rechenschaftsbericht vor, auf ein Zeichen hin sollte der Dolmetscher immer das Gesagte kurz zusammenfassen, als aus der Zuschauermenge ein Yugo rief, „Kollega, kannst du nicht sprechen deutsch?“
Was bis auf wenige Lacher, fast niemand registrierte.
In den hinteren Reihen machte sich langsam kichern breit, Auslöser dafür war meine Wenigkeit. Aus der Pudelmütze und zwei Kronkorken hatte ich ein Objekt gebastelt, was synchron die Mimik der Redner wiedergab.
Auf ein Nicken hin sollte die Übersetzung beginnen. Wie im Theater beim verpassten Stichwort, wurden die entsprechenden Kopfbewegungen heftiger.
Bis jemand den Dolmetscher heftig anstieß, „Kollege, du bist dran!“
Der stand auf, dabei hilflos in die Runde schauend, „was soll ich eigentlich Übersetzen? Ich habe kein einziger Wort verstanden, welche Sprache spricht dieser Kollege überhaupt?“
Dröhnend lachten die anwesenden Deutschen auf, bis schließlich alle wieherten.
Redner und Dolmetscher nahmen recht verunsichert, mit hochroten Köpfen, wieder ihre Plätze ein. Wobei der junge Türke absolut nichts raffte, sollte er nun wütend den Raum verlassen oder laut heulen, er bezog dieses Tohuwabohu einzig auf sich.
Als Schwarz-Schilling sich langsam erhob, natürlich mit lachender Mine, kehrte wieder Ruhe ein. Bis zu dem Zeitpunkt, als der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende zum Dolmetscher gewandt, ihm erklärte, was es mit der Sprache des Hauptredners auf sich hatte.
Der Mann war durch die Kriegswirren in Berlin gelandet. Sprach aber 30 Jahren später immer noch seinen absolut zerknautschten sächsischen Dialekt aus Kindheitstagen…

Fußnote 2
Yüksel Effendi

IFA – Berlin, 3. – 8. September

Richtig spannend waren für mich nur die Leipziger Buchmessen. Wegen der Bücher die sich zu Zonenzeiten dort weg finden ließen.
Später im Westen, besuchte ich auf der „Grünen Woche“, mit Freikarte, nur den Stand eines Bekannten. Füllte mir den Ranzen mit seinem Mex-food, knallte mir die Birne mit Tequila, sowie Mezcal (dieses Wässerchen mit dem “Engerling” drin) voll und verschwand anschließend durch den Notausgang in Richtung Heimat. Der Rest dieser riesigen Fressmesse interessierte mich nie.
In den 80ern veranlassten mich Freikarten ebenfalls zum Gang auf die IFA. Damals zeigten sie noch die Teile der Cannes-Rolle, dies war der eigentliche Grund. Weil besagter Stand von einer alten Bekannten betreut wurde, von RIAS-Rosa, einer Kommilitonin aus vergangenen Neckermann-Abitur-Zeiten am Berlin Kolleg.
Ging dann aber mit einem Kumpel aber noch quer rüber, um Boxen zu testen! Einige überstanden unsere Versuchsreihen nicht, angefangen bei Autoradios, bis hin zu recht teuren Ausführungen von s.g. Markenfirmen.
Dabei spielte eine Audio-Kassette mit „Knock out“ von Charly Antolini eine gewisse Rolle.
Irgendwann hatten wir Security-Knechte an der Backe, die uns nicht abnahmen, dass wir nur zukünftige Verbraucher warnen wollten, vor dem Scheiß den man dort zur Schau stellte…
Hier folgen noch einige Hinweise zu gelungenen Trommlereinsätzen, wobei es sich bei Silly Sally mehr um eine elektronisch Spielerei handelt.
Irgendwann schnitt ich mal einige Schlagzeug-Soli zusammen. Jene liefen öfters voll power im Tischtennisraum der WG, der in solchen Momenten nur mit sehr reduzierter Lichtorgel und seitlich von einem Stroboskope illuminiert wurde.
Ganz nebenbei, mit unseren Schwarzen Afghanen, Roten Linbanesen oder Grünen Türken gab es nie Migrationsprobleme – aber schon recht lustig Situationen, wenn man mit der ausländischen Hilfe und den Lichtblitzen versuchte, einen vollständigen Satz zu spielen…
Hier noch einige Trommelstücke aus jenen Tagen:
Cream-toad
GUEM et ZAKA – AFRIQUE TANGO L\’Abeille
Free Form Funkafide Filth von Santan&Buddy Miles