Archiv für den Monat: Juni 2013

Fortsetzung vom gestrigen Schrieb

Gestern wurde unsere Glotze dreimal für kurze Zeit eingeschaltet und anschließen noch über mehrere Kanäle gezappt.
Am frühen Nachmittag genehmigte ich mir nebenbei einen Ohnmachtshappen, zu den 17-Uhr-News mein Hauptgericht und nebst weiterem kurzen Hopping durch die Programme. Zwei Stunden später – erst ZDF, dann ewiger Wechsel zwischen 3SAT und der „rbb“-Abendschau. Fünf nach acht stand mir alles Unterkante/Oberlippe, folglich endete mein Medienkonsumrausch sehr abrupt.
Heute Morgen wurde ich im Café gebeten die Zeitungen zu holen, im Folgenden wurde gleich ein kurzer Blick hineingeworfen, BILD – mehrere Sekunden, BZ – drei/vier Minuten, beim Tagesspitzel hielten mich Headline und Titelblatt davon ab.
Wie in den Medien mit dem Hochwasser umgesprungen wird, da kommt mir der Verdacht, dass bereits wieder so etwas wie ein ReichsBundesministeriumministerium für Volksaufklärung und Propaganda existiert, alles läuft nach Schema F ab, den sogenannten Frontrapporten in ehemals preußischen Gefilden. Wobei alle Fernsehstationen wetteifern und sich recht chaotisch an der Wehrmachtberichterstattung zu orientieren scheinen, natürlich dem Zeitgeist entsprechend umgemodelt – ein bisschen Herz/Schmerz, Betroffenheit und sehr viel jung-dynamische Euphorie, in die allerdings die hoffnungsfrohe Kukidentgeneration ebenfalls einbezogen wurde. Weiterlesen

Marc Kleber & Claus Bator – Fy og Bi der Konkurrenz

Was sich so manche Komiker immer wieder einfallen lassen um ins Gespräch zukommen ist oft schon mehr als merkwürdig. Herr Bator wird auch nicht zu SAT gewechselt sein, nur weil diese Boulevardstation anspruchsvolleres Fernsehen produziert. Gut, dass dieser “trockene Nachrichtenableser” vom „nordkoreanischen Propaganda-TV“ weg wollte, kann sogar ich nachvollziehen, schließlich muss sich jeder irgendwie prostituieren, schon wegen der Brötchen die verdient werden müssen, zumal erst das Fressen kommt und dann die Moral, jene Weisheit aus der „Dreigroschenoper“ ist heutzutage nicht mehr ganz stimmig, denn erst müssen die Statussymbole her und nebenbei fällt dann noch das luxuriöse Fressen ab, zumindest bei solchen Leuten. Davon kann der ZDF-Anchorman und bestbezahlte Nachrichtenmoderator im deutschen Fernsehen sicherlich ebenso ein Liedchen singen, darauf würde ich sogar eine Flasche Thüringer Mett verwetten…
Allerdings könnte der hochdekorierte Journalist mal in Erwägung ziehen, endlich auch vor seiner Tür zukehren. Tschuldigung, jemand wie er wird mit Bestimmtheit keinen Besen anfassen, er könnte aber zumindest dafür Sorge tragen und einen Knecht mit diesem Reinigungsakt beauftragen. Betreffs der Präsentation von frisierten und tendenziösen „Meldungen“ seitens ARD, ZDF oder x-beliebiger sonstiger Medienanstalten, konnte ich bisher noch keine gravierenden Unterschiede entdecken.
Mir persönlich geht jener stiere, fast irre Blick der “trockenen Nachrichtenableser” seit Jahren bereits auf den Zünder, wie sollte es aber anders gehändelt werden, wenn sie den Text aus der Kamera vorgesetzt bekommen?
Hinzu kommen die permanenten Spielereien mit elektronischem Equipment.
Richtig bedeppert finde ich vor Interviews die militärische Rechtsdrehung des Moderators und sein anschließendes Geplapper in den blauen Dunst hinein, möglicherweise wird diese Form des Frage- und Antwortspiels beim ZDF wegweisend empfunden…
Für eine ewig wiederkehrende Situation ist mir noch keine plausible Erklärung eingefallen. Weshalb hat der der Sprecher eigentlich immer noch einen linksseitigen Beisitzer? In der Regel handelt es sich dabei um eine Frau, „den Sport präsentiert heute…“
Existieren beim Sender etwa übermäßig viele Angestellte? Die paar Kommentare für „sportliche“ Einspielungen kann doch nun wirklich der Hauptschnacker mit erledigen, die andere könnt dann nämlich weg rationalisiert werden!
Ach so, kann es sein, dass es sich dabei um ein Quotenhascherl handelt oder eine Sprecherlehrlingin (generische Femininum), dann hätte sie doch eine gewisse Berechtigung für ihren Job.
Wie wäre es eigentlich mit einem ganz anderen Studio? Alles leger gestylt, allerdings nicht in diesem IKEA/Bauhausschick des Herrn Gottschalks! Für den Zuschauer alles leicht von links nach vorn rechts ausgerichtet, fast diagonal.
Der Sprecher könnte auf einem bequemen Sitzobjekt flegeln, auch mal seine Hufen auf dem Tischchen vor sich drapieren. Jene Puppe, die bisher immer verstört neben ihm hockte, könnte ab diesem Zeitpunkt vor jeder neuen Meldung dann als Nummerngirl vorbeihuschen, dazu benötigte man allerdings ein Art Ingrid-Steeger-Verschnitt…
…jetzt habe ich die „heute-show“ verpasst – nicht ganz!
Fußnote:
Seit Tagen werden UNS ja medienträchtige Sternstunden auf allen deutschen Fernsehstationen  vorgesetzt, mittlerweile eine dümmlicher als die andere – von morgens bis weit in die Nacht hinein…
Dazu noch etwas, aber nachher

Der Frau Anja Kühne erklärt die Linguistin Horst Simon: „…warum sie das für “erfreulich” und “mutig” hält – und warum das USA schon viel weiter sind.

Mir fällt eine Frage ein.
Ob die Männin und Proffessorin Simon jemals in ihrem Leben auf solche Erleuchtungen gekommen wäre, wenn sie für die Hälfte des Gehaltes (da bin ich großzügig) die doppelte Anzahl von ihrer jetzigen „Arbeitszeit“, einer schweren körperlichen Maloche hätte nachgehen müssen?
Es ist frappierend, wie viele Leutinnen auf UNSERER Erdenscheibe herumkrebsen, die eigentlich nichts sonderlich produktives für den Erhalt der menschlichen Spezies tun, sich aber permanent und ganz wichtig medial irgendwo einbringen.
Abgesehen von der Tatsache, dass sie manchmal sogar Nachkommen in die Welt setzen. Hierfür bedarf es aber keine Diplome und Titel! Dazu sind sogar schlicht gestrickte Zeitgenossen in der Lage, deren IQ vielleicht dem sechsfachen Wert des aktuellen Pegelstandes der Elbe bei Dresden nahe kommt…
Was jenen Artikel im TAGESSPITZEL betrifft, solche zwanghaften Eingebungen sind mir noch nie gekommen, auch nicht in ganz schrägen Drogenräuschen. Mich tangieren solche Auswüchse des christlich-demokratischen Abendlandes allerdings auch recht wenig. Ansonsten versuche ich ganz unnachhaltig auf irgendeine mir genehme Art die verbleibenden Tage bis zum endgültigen Asyl in der Urne, sinnvoll zu verbringen.
Jetzt und hier möchte ich nicht weiter ausführen, weshalb bereits vor Jahrzehnten gerade im Amiland, erstmalig linguistische Freier es lustvoll auf dem intellektuellen Straßenstrich der Kommunikation trieben, sich dort, während ihrer ausufernden Hurerei, mit der Verbalseuche der politischen Korrektheit infizierten und nebenbei, dem Zeitgeist entsprechende sprachliche Chimären zeugten, wobei kein Ende abzusehen ist.
Gott sei Dank, fallen nicht sämtliche synthetischen Wortschöpfungen auf fruchtbares Ackerland. Weshalb sollte denn auch nur ein Menschenkind für solchen Blödsinn Interesse zeigen, wenn es mit beiden Beinen auf dem Boden der traurigen Realität ausharrt, im Gegensatz zu den gebildeten Schnackern, die sogar in ihren Elfenbeintürmchen Scheuklappen tragen… Weiterlesen

Edgar Hilsenrath – Der Nazi & der Frisör

Gestern rief mich eine Bekannte an, die zufällig registrierte, dass irgendwer im Papiercontainer mal wieder Bücher versenkt hatte. Sofort auf den Drahtesel drauf und dort hin, u.a. fand ich den Hilsenrath. Kam mir sehr gelegen, denn letztens wollte ihn jemand ausleihen und musste feststellen, er war entfleucht.
Im Zusammenhang mit E.H. fällt mir noch etwas ein.
Wenige Lesungen sind mir haften geblieben, die gar keine waren – so z. B. eine der ersten Veranstaltungen im damals neu eröffneten „Einstein“, Stanisław Lem – im „Deutschlandhaus“, etwas später Schleef – irgendwo Hilsenrath (Camerstrasse?), dann lange nichts besonderes, bis fast hin zum neuen Jahrtausend – Kelly James dann noch in den 90ern…
Wer in den siebziger/achtziger Jahren alles Lesungen im kleineren Rahmen veranstaltete!
Öfters gings sogar nach Spandau!
Mit dem Mauerfall flachte es in Westberlin mächtig ab, leicht abgewandelt gings es dann aber niveauvoller in Ostberlin weiter. Weiterlesen

Der “Riesenstaatsmann Mümmelmann” beschloss vor zehn Jahren nicht mehr einkaufen zugehen

An jenem Tag trennte er sich(*) in ca. 330 Fuß Höhe von seinem hinderlichen Gebamsel und beschleunigte ab diesem Zeitpunkt mit g = 9,81m/s² in Richtung des Erdmittelpunktes. Kurz darauf, um 12 Uhr 36, verursachte der abrupten Stop seiner Fallgeschwindigkeit auf der Rasenfläche eine leichte Delle, mit den hinreichend bekannten Folgen…
Dieser liberale Freiefall Demokrat war vorher schon ein recht bunter Vogel.
Nicht nur mir hat er, als durch ihn, für ein Semester das Bafög auf Volldarlehen umgestellt wurde, ein Haufen Schulden an die Backe genagelt…
Aber einstecken konnte der Mann!
…und sein gelungener Abgang erst, den hätte ich ihm nie zugetraut, selbiger kam ja einem luftigen Harakiri gleich. Eventuell war aber J. Wilhelm Mölleman bereits größenwahnsinnig geworden, fühlte sich bereits als eine Art Ikarus, nur flatterte das Scheffchen in die falsche Richtung, eigentlich schmierte Mölli ja eher ab wie eine F 104
Wenn er mit diese Geste der freiwilligen Rückgabe seines Lebens wenigstens ein Zeichen gesetzt hätte, aber nüscht geschah anschließend.
Eigentlich war es trotzdem ein stilvoller Abgang, schon deshalb hatte die Erwähnung jenes runden Jahrestages eine gewisse Berechtigung, vielleicht geht ja der eine oder andere nun doch noch in sich….

(*) Man beachte in dem Filmchen Körperhaltung und Betroffenheitslarven der „trauernden Volksvertreter“!

Die Story im Ersten: Der Fall Mollath

Ob es schon wieder so weit ist, angesichts der Tatsache, dass alles so schleichend abläuft und sich nicht nur bei der schweigenden Mehrheit bereits ein Gewöhnungsprozess eingestellt hat, wenn man bestimmte juristische Ereignisse der letzten Jahre ableuchtet?
…jene merkwürdige Herangehensweise der meisten Behörden in der gesamten Republik, was die NSU betrifft, der Fall Mollath, hier in Berlin: Jonny K., bestimmt gibt es noch weitere, ähnlich gelagerte Fälle in Bundesgermanien…
Im letztgenannten Prozess, tut allerdings Tina K., die acht Jahre ältere Schwester des Opfers, in Nachhinein ihrem toten Bruder keinen Gefallen, schon gar nicht mit medienwirksamen Auftritten bei „Fernseh-Talkshows“ von  Anne Will und Maybrit Illner, wo Yellowpress geschädigte Gaffer und nebenher eine scheinbar unter Schlafstörungen leidende Klientel bedient werden…
Da frage ich mich doch schon länger, rafft die junge Frau es nicht, wie man sie instrumentalisiert oder leidet sie lediglich unter einem bestimmten Krankheitsbild?
Wie kann man sich sonst auch mit diesem hässlichen, langbeinigen Kurzohrkarnickel auszeichnen lassen? Wenn ich mir vorstelle, mit welchen teilweise recht merkwürdigen Leuten sie sich da auf eine Stufe stellte, also nee…
Was bleibt da eigentlich noch übrig von ihrem ursprünglichen Ansinnen, der Auseinandersetzung und dem Bekämpfen jener Auswüchse in dieser kranken Gesellschaft?
Hier mal etwas anderes als „Best of Verstehen Sie Spass?“!!!

ZDF ersetzt Kochshows durch neue Unterhaltungsformate

Da muss ich dem ZDF gratulieren, denn manchmal erwischt es mich doch, weil “Der Geist zwar willig ist, aber das Fleisch schwach”. Den Göttern sei Dank, aber nicht bei solchen „Unterhaltungsformaten“.
Natürlich tangieren mich selbige visuellen Langweilerevents, wenn zum Mümmeln die Glotze eingeschaltet wird. Als eine absolute Unverschämtheit empfand ich den Titelsong der „Küchenschlacht“. Welcher Perversling ist überhaupt auf die Idee gekommen, ausgerechnet „Respect“, der „Queen of Soul“, dafür zu missbrauchen?
In den letzten Jahren war es mir häufiger vergönnt, Seniorentempel und ähnliche Institutionen aufzusuchen. Wenn ich die zugedröhnten Herrschaften dort vor den Glotzen hocken sah, konnte ich sogar verstehen, weshalb Demente und -innen sich jene perpetuierende Gülle im HDTV-Format mit verquollenen Klüsen reinziehen, durch ihr Leiden lernen sie täglich die gleichen „Promis“ immer wieder neu kennen – und dieses Privileg haben sie sogar bis zur Urne. Die glücklichen Rezipienten registrieren wenigsten nicht, dass sogar eine Steigerung nach dem „Finale“ am Freitag möglich ist, wenn die begeisterten „Küchenschlachtopfer“ endlich beim Kochlöffel quälenden Dummschwätzer-Duo landeten…
Beim ZDF scheinen die Quoten entfleucht zu sein, deshalb jener brandneue Niveausenker: \”Der Star auf meiner Couch\” und wer da als „Prominenter“ angepriesen wird!?! – einfach elephantös!
Bin wieder mal unsicher, ob es unseriös erscheint, wenn ich vermute, dass es sich bei der glotzenden Köchelshowgemeinde auch sonst nicht gerade um Intelligenzbestien handelt, die allerdings auf das neue Sendeformat ebenso abfahren werden…
Ich wünsche viel Spaß dabei!