Archiv für den Monat: Mai 2017

Der Tagesspiegel6 May 2017Von Nadine Lange und Sebastian Leber – wg. Xavier Naidoo

Er sieht es einfach nicht
Xavier Naidoo war der größte deutsche Popsänger, doch nun driftet er immer weiter ab. Sein neues Werk strotzt vor kruden Theorien. Es dürfte den Reichsbürgern gefallen
Eigentlich ist der Text seine Kohle nicht wert und trotzdem vergeudete der TAGESSPITZEL dafür zwei Drittel seiner heutigen Seite Drei damit.
So gut, so schön, aber mir fiel etwas ganz anderes auf, deshalb wurden die Zeilen quer überflogen.
Bereits seit den Mitsechzigern des letzten Jahrhundert zog ich mir niemals ostdeutschen Singsang ein, auch nicht von den späteren Elektropopsingegruppen, mir genügte bereits die blauhemdige Dudeltruppe von Natschinski jun.
Nun entstand der erste Deutschrock bekanntlich und gezwungenermaßen in Mitteldeutschland, dies hatte aber nichts mit der dort weitverbreiteten Unkenntnis der Englischen Sprache zu tun. Eigentlicher Grund war jener, die senilen roten Zensoren hatten eine tiefe Abneigung gegen die Sprache des westlichen Klassenfeindes. Außerdem wollten diese emsigen Genossen ohne weiteren Aufwand wissen, was ihr junge Volk so von sich gibt.
Bringe deshalb hier Onkel WU´s klassenbewussten Einwand!
Im Westen soll ja dann alles besser gewesen sein. Trotzdem ließ ich hier nur die Hosen und Ärzte gelten, sowie einige wenige andere Punkbands.
Natürlich ist mir die hier abgehandelte exotische Blüte (Irgendjemand ließ vor langer Zeit im Deutschlandradiokultur mal ab, er wäre sogar der lebende Beweis für eine gelungene Integration…) bekannt, zwangsläufig schnappte ich mal was von ihr auf, fand aber die Texte Scheiße, auf sein Gesülze jeglicher Art will ich gar nicht erst eingehen…
Was wollten UNS Nadine Leber und Sebastian Lange eigentlich sagen? Richtig schlau konnte man nicht werden, handelt es sich bei ihm nun um eine rechtslastige Flachzange oder nicht?
Wat soll´n det, dürfte er doch sein! Auch diese Art von Ansicht wird laut Verfassung jedem gestattet, schließlich sind NPD und AfD doch auch demokratische Vereine. Gehe ich doch mal davon aus, weil sie sonst schon lange verboten wären…
Kann es nicht sein, da der Artikel lediglich als nichtssagendes Eiapopeia ankommt, es eigentlich einen ganz anderen Grund für jenen Aufhänger gab. Nämlich den eines schlichten Werbegags? In der Onlineausgabe fehlt das entsprechend Konterfei vom vermeintlichen Reichsbürger-Troubadix, welches größenmäßig fast der Hälfte des Geschreibsels entspricht. Auf dem Photo richtet das Xavier sehr auffällig sein Schieleisen, kann ja jedem mal passieren!
Allerdings gleicht seine Sehhilfe ganz zufällig jener des netten Schönlings auf der entsprechenden Reklame, die das fehlende Drittel unterhalb des Naidoogeschreibsels ausfüllt.

PS. Das restliche Teil der linken Seite fehlt allerdings, hatte keinen Trieb es noch anzupappen.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende

Überall scheinen die Sterne günstig für kommende Wespenarschkoalitionen zustehen, was mir persönlich vollkommen egal wäre. Nicht auszudenken, wenn die Nordlichter es nicht raffen sollten und dem kurzen Genossen en passant einen Anti-Kanzlerkandidatengong zu verpassen, dann eine Woche später in NRW das gleiche Spielchen…
Sehe ansonsten wieder St. Martins unausstehliche Art auf mich zukommen. Kann es sein, dass er im Unterbewusstsein zu den ewigen Populismustiraden selbige Extremitätenfuchtelei nur deshalb einsetzt, um noch zusätzlich den Leuten körperliche Größe vorzugaukeln?
Allerdings lässt sich diese Art von durchschaubarer Performances zum Selbstschutz, im Tierreich wesentlich besser beobachten…

AlliiertenMuseum – Vortrag im Rahmenprogramm der Sonderausstellung „100 OBJEKTE. Berlin im Kalten Krieg“

Eine witzige kleine Ausstellung!
Zurück an den Absender“ – Der Postkrieg im Briefverkehr über den Eisernen Vorhang
Der Vortrag des Philatelisten Jan Heijs (Amsterdam) stellt eine Reihe solcher Maßnahmen postalischer Propaganda vor und geht dabei auf die politischen Hintergründe und die Konsequenzen etwa für die Berliner Bevölkerung ein.
Allerdings brachte er in seinem kurzen, aber gut gemachten Vortrag Beispiele auch noch aus anderen Staaten, ohne dabei eigene Wertungen anzubringen.
Nun könnte ich zu den postalischen Aktionen in beiden deutschen Staaten ablassen, bekanntlich hat jede Münze zwei Seiten, was natürlich stimmt. Allerdings kommt es dabei auf das Material an aus der solch Geldstück hergestellt wurde, was oft vergessen wird. Denn nicht die entsprechenden Betrachtungsweise beider unterschiedlicher Seiten entscheidet letztlich über deren Wert! Denn es ist  wohl doch ein kleiner Unterschied, ob die Münze aus getrockneter Katzenscheiße oder Edelmetall geprägt wurde.
Der Holländer belegte mit seiner vorgeführten skurrilen Sammlung, dass sich bei jenen angewiesenen Willküraktionen von Postangestellten in beiden deutschen Staaten kein Unterschied feststellen ließ. Sie belegen eigentlich nur die Tatsache, mit welch hirnrissigen Kampagnen manch Angehörige sog. Führungseliten ihre Systeme am Laufen hielten und es heute noch ebenso händeln, behaftet mit soviel Realitätsverlusten, dass man oft annehmen muss, bei ihnen handelt es sich lediglich um Freigänger von Klappsmühlen und die wählt unsereins auch noch! Jene Erkenntnis lässt schon bisweilen den zwingenden (Trug)Schluss zu, dass man damit letztlich diesem Irrwitz auch noch Vorschub leistet. Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient!ist nicht von mir, sondern Joseph Marie de Maistre hat es bereits vor 200 Jahren abgelassen.
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A. R. Penck geht nicht mehr einkaufen

So richtig konnte ich nie etwas mit seinen Streifenmänchen anfangen, noch weniger mit den oft abgehobenen Interpretationen vieler West-KunstSachverständige, auch was Bekannte mit Zonen-Migrationshintergrund abließen, war schon manchmal recht krankhaft…
Zweimal lief ich ihm über den Weg, erstmalig Anfang der 1980er, das war glaube im Deutschlandhaus, dann nochmal im Frühjahr 1990. Mann, ging er uns da auf den Zünder während einer ganz wichtigen Zusammenkunft unter dem Fernsehturm! Dort ging es um die nun aufkeimende Demokratie.
An allen gläsernen Eingangstüren wurde auf DIN A 4 Blättern appelliert, heute Abend nicht zu rauchen. Was eigentlich sehr vernünftig schien, denn der größere Raum war gerammelt voll.
Vorn hockten vier Leute auf dem Podium, Heiner Müller, der ließ ewig eine Whiskypulle kreisen und erinnerte mit dem fetten obligatorischen Stinker zwischen seinen Zähnen an einen Starkasten. Rechts von ihm hockte Sascha Anderson und noch eine Figur, an der linken Seite schaffte sich Penck (Wenige Sekunden dachte ich erst, dies wäre mein alter Spezi H.E.P.) als Trommler, aber vollkommen abgedreht, dies lag aber bestimmt nicht nur an der Schottischen Single-Malt-Kaltschale…
Eingekeilt hockte ich mit einigen Leuten des Forums (Für die hatte ich aus etlichen Westberliner Firmen Steinzeit-PC´s, Drucker, Kabel und immer wieder stapelweise alle möglichen Papiersorten aufgetrieben.) in mitten der Zuschauermenge, ringsherum drängelten sich noch Massen von Leuten an den Wänden und alles in einer Luft, die man hätte schneiden können.
Irgendwann langte es, nicht nur wegen der gequirlten Scheiße von vorn. Wenn die sich schon multiple Demokratie-Orgasmen holten, dann steckst du dir auch einen Glimmer mit etwas THC an. Bereits nach zwei Zügen geiferte mich die schräg vor mir sitzende Jungtussi an, ob ich am Eingang die kleine Bittschrift nicht gelesen hätte. In ihrer barschen Art erfolgte zusätzlich eine heftig vorgebrachte Weisung, sofort die Zigarette auszumachen.
Nach meinem süffisant und gut verständlich für die Umgebung vorgebrachten Konter, gab es in unmittelbarer Nähe einige, die hernach recht unverschämt grienten, zumal in den Tagen die beiden Hauptdummschwätzer an den Tischen, noch als intellektuelle Vor- und Nachwende-Götter gehandelt wurden.
Jener Disput lief ungefähr so ab:
Weeßt´e Mädelchen, du erlebst jerade eene Sternstunde für die kommende Orjentierungslosigkeit! Da hast´e jahrelang schweijend den Kommunismus jenießen dürfen und nun wollt ihr O s t l e r D e m o k r a t i e lernen. Der verbale Dünnschiss, den Mülla und Andason dort jerade verzapfen, bekommt letztlich nur eene andere Nuance! Theoretisch ist D e m o k r a t i e noch ville bunter als der jerade absterbende Sozialismus hier in de Zone, jilt aber och nich für alle! Deshalb rooche icke jetze, wie der jroße D e m o k r a t Müller. Wat sachs´te nu?
– Scheiß Besserwessi! Dann sach du es ihm doch, dass er aufhören soll mit seiner Raucherei!
– Bist du denn bekloppt? Warum soll icke ihm det denn saren, schließlich befriedje icke ooch nur ein ähnliches Bedürfnis!
– Typisch Wessi!
– Icke lasse mich nur von Menschen beleidijen. Nebenbei bemerkt, nix janz mit W e s s i! Bis 1975 habe icke hier in diesem roten Schlaraffenland jelebt, wat sach´ste nu?
Leichte Verblüffung und Ruhe.
Allerdings begannen anschließend immer mehr Leute Zigaretten anzuzünden…

1. My – Krampftag des prekären Lohngesindels

Zur Erinnerung: Jener Feiertag wurde nicht durch linken Parteien oder den Gewerkschaften erkämpft!
Adolf der Gütige schenkte 1933 erstmalig seinem Volk den Tag der nationalen Arbeit, da war aber nüscht mit hause bleiben und sich bereits morgens die Kante geben!
– Heutzutage gibt es in Berlin dann immer die Revolutionäre 1.Mai-Demo, mit Saufen und High sein, frei sein – Chaos muss dabei sein!
Nicht mehr wirklich, mehr pseudo-hedonistische Fressgelage, ville Sauferei und manchmal noch ausgelassener Bambulen im kleineren Rahmen…
Unsereins macht schon lange kein Klassenkampf mehr, warum auch?
Endlich konnte ich zum Lifestream von 3SAT schalten: Los Rolling Stones: Havana Moon, 2016
Dabei fiel mir etwas ein.
Vorgestern erzählte eine alte Dame (Baujahr 1925, aber geistig fit wie ein Turnschuh) die fast täglich bei uns Rast machte, wenn sie auf halben Weg von EDEKA retour zu ihrem Seniorenzuchthaus, C. oder mich vor dem Café hocken sah, nach dem Stichwort, ihre Erinnerungen an den 1. Mai 1936, anschließend etwas vom Olympia-Brimborium…
Ihre Teilnahme an der Eröffnung von den Olympischen Spiele, waren anschließend das größte Erlebnis. Kurz darauf erkrankte sie aber an Gelbsucht, nebst entsprechenden Malaisen, landete deshalb etwas länger in einem Krankenhaus. Musste hernach das Schuljahr wiederholen und bekam nie wieder richtigen Anschluss an den neuen Klassenverband. Was sich auch auf das gemeinschaftliche Miteinander auf ideologischer Ebene auswirkte. In jenen Tagen, bereits als Jugendliche, fand sie schon an dem freiwilligen Muss im Rahmen der Nazipropaganda, keinen richtigen Gefallen.
Ihr andersartiges Leben, allerdings vollkommen unpolitisch, begann für sie erst nach dem Krieg, mit einem Pädagogikstudium. Führte eine ausgeglichene Ehe und reiste mit dem Gatten in der Welt­geschichte herum, bis zu seinem Tode in den 1990ern…
Witzigerweise interessierte beide überhaupt nicht, was in dem Land hinter der Mauer abging.
Bis auf mehrfache kurze Aufenthalte in Potsdamer und Ostberliner Museen, an speziellen bundes­germanischen Feiertagen (z.B. 17. Juni), verbunden mit dem anschließenden Verprassen des restlichen Zwangs­umtausches, geschah nicht weiter…
Irgendwann, wenn wir zu zweit am Cafétisch hockten, begann mich die alte Dame, nach entspre­chenden Stichworten, doch ganz schön zu löchern. Oftmals verstand sie die die Welt nicht mehr, nach meinen Schilderungen. Letztlich schien alles zu spät, als ich ihr eins meiner Manuskripte zu lesen gab. Madame kämpfte sich da wirklich durch, was mir kleine Zettel bewiesen, worauf neugierig kurze Verständnisfragen notiert waren und erklärt werden mussten.
Leider erfüllte sich die im neuen Jahrtausend erstellte Prognose nicht, als eine Zigeunerin ihr versi­cherte, noch die 100 zu erreichen. Corona erledigte schließlich das Ende, mit fast 97 Lenzen…
Dann war bei mir die Luft raus wegen der Steine.
Setze deshalb nur einen Link zu etwas geschreibselten Schnick-Schnack von vor zwei Jahren, der entfernt zu Thema passt…