Archiv für den Tag: 12. März 2012

GMX war dabei

Über Geschmack lässt sich wirklich nicht streiten, schon gar nicht, wenn es um den Zeitgeist geht, außerdem ist der subkultureller Lifestyle der drögen Masse nie so mein Ding gewesen…
Mir ist die französische Schauspielerin Emmanuelle Béart vollkommen unbekannt, deshalb interessieren mich „ihre leidvoller Erfahrung vor chirurgischen Eingriffen“ auch nicht so richtig.
Natürlich bringe ich für jede Art von Körperverschönerungen entsprechende Toleranz auf, solange ich bei solchen Aktionen nicht einbezogen werde.
Allerdings sind leichte, schmerzhafte Spielereien in jene Richtung, auch an mir nicht spurlos vorübergegangen.
Denke dabei an mein verpfuschtes Tattoo, wo man vielleicht auf einem LSD-Trip doch Keith Richards erkennen kann
Zu meinen Halbstarkenzeiten steckte im Revers eine Hutnadel, die beim richtigen Stichwort und der entsprechenden Wette durch meine Wangen gestochen wurde, dabei sind fast keine Schmerzen spürbar!
Eine andere, aber total beknackte Aktion, führte hinterher noch zu wochenlangem Trouble mit dem Stolberger Heimleiter, Herrn E. Kauffeldt und den Behörden.
Beim Versuch, auf meinem Handrücken, einen total zerknitterten Fuffi mit der angespitzten Glut einer Zigarre durchzuschmörgel, wurden hintereinander drei Versuche genehmigt. Die Perforierung  gelang schließlich, allerdings gab es später noch leichte Hudeleien mit der Sehne vom Mittelfinger – aber nur kurzzeitig.
Bereits der Doc fand die entstanden Brandwunde recht merkwürdig, er insistierte aber nicht weiter und bekam alles wieder in den Griff.
Richtig los ging es dann nach den Sommerferien im Heim, weile die knallrote Heimleiter-Socke und alle anderen Genossen, in dem Branding einen Totenkopf erkannten.
Nie ließ ich zu jener Zeit ab, wie dieses zufällige Kunstwerk, damals in der Schecke Pauli entstand.
Heute ist es ja bei vielen gang und gäbe, auf den anderthalb Quadratmetern Haut, medizinische und künstlerische Eingriffe vornehmen zulassen. Da wird an den unmöglichsten Stellen getackert, gemalt, gebrannt und sonst was veranstaltet, dafür werden in den demokratischen Gefilden der Industrienationen Milliarden umgesetzt.
In den 90gern lernte ich einen Doppeldoktor kennen. Wie er mal abließ, gab es zwei Buchstaben für Liften im oberen Bereich, die beiden anderen Lettern für gewisse Vergrößerungen im Areal darunter. So wie er drauf war, verarbeitete der bestimmt die überzähligen Hautpartikel zu Brieftaschen oder Geldbörsen für Ehegatten, möglicherweise auch für sein Patchwork an den Milchdrüsen…
Bin natürlich wieder weit abgeglitten, um was ging es überhaupt?
Ach so!
In den letzten Jahren habe ich doch eine Modeerscheinung glatt verpennt, sie betrifft den knutschigen Schmollmund von Frau Béart.
War es denn mal in, bei solchen Verschönerungen auch noch auf eine leichte Hasenscharte zu bestehen?