Archiv für den Tag: 9. Oktober 2012

Keine 90 Minuten vor der Glotze

Es wurde ein recht kurzer Fernsehabend.
Dabei begann er vielversprechend mit Tom Tykwer auf Kulturzeit. Er gehört für mich zu den wenigen Künstlern, die vor Ort mit ihrer Knete etwas ausrichten.
Wenn ich an die trällernde Zunft denke, deren Angehörige zwar überall auftauchen wenn irgendwo Protest angesagt ist, dann mit Betroffenheitslyrik die Leute nerven – zwischendurch pausenlos dummschwätzen – damit zwangsläufig ihre Plattenumsätze steigen und anschließend dafür auch noch die Knechte der GEMA in Anspruch nehmen…Brrrrrr
Während der Nachrichten gab es noch nicht mal eine vernünftige Panikmeldung, nur die übliche Verarsche. Mir fiel auf, dass bei Änschies Rede weder die Decke des Saales gezeigt wurde, vielleicht haben sich die Balken gebogen – keinesfalls hüpfte sie heute hinter dem Rednerpult umher –  ebenso kamen in entscheidenden Momenten ihre Hände überhaupt nicht ins Bild, da sie ja sonst alle rhythmisch als Arschlöcher betitelt. Vielleicht befanden die sich hinter ihrem Rücken und der Mittelfinger lag verschränkt über dem ausgestreckten Zeigefinger…
Abschließend kam noch ein gemeinsamer Spaziergang mit ihrem Gastgeber, alles ohne Ton…
Beim Auftritt des U-Ministers redete der Sprecher ewig vom „Runden Tisch“, jeder sah die eckige Anordnung.

Deshalb werde ich diese Metapher einfach nur auf die Worte des Herren übertragen und sie deshalb zwingend unter Ulk verbuchen!
Da kann er plappern bis zum Sankt Nimmerleinstag
20 Uhr 15 folgte eine gelungene Dokumentation, zu deren Fazit ich aber noch etwas ablassen muss. Anhand der folgenden Artikeln kann sich jeder ausrechnen, wann und wie mal irgendetwas passieren wird, inbegriffen ist da bereits die biologischen Endlösung
Wesentlich wichtiger wird es in den kommenden Jahren sein, Bankerte weitere hunderte Milliarden in ihre fetten Ärsche zuschieben, als einige Peanuts mal abzuzweigen.
Beim darauffolgenden Beitrag sollte es sich auch um einen Dokfilm handeln, ich musste nach 15 Minuten abschalten. Was wollten jene Macher mit dieser schrägen Betroffenheitsarie eigentlich bezwecken?
Im übertragenen Sinne konnte er als Nachruf auf den verblichenen Mimen durchgehen, der da ewig lallte: „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“