Über uns ist die Kälte lediglich hinweg gepeest, dass es in sonstigen Gefilden des Landes anders zuging, darüber berichteten die Nachrichtendienste in permanenten Eilmeldungen und überschlugen sich dabei.
Um den Wechsel der Jahreszeiten zu registrieren, genügt eigentlich ein Blick auf den Kalender und die korrekte Interpretation von Meldungen der dafür entsprechenden Sinnesorgane.
Vergleichbares kann man alle 24 Stunden erleben, nämlich die Tatsache, dass mit abnehmenden Tageslicht, es zunehmend dunkler wird, dies bemerkt sogar ein Blinder mit Krückstock, der ist allerdings anderes sensibilisiert…
Folglich wird es im Herbst, wenn in unseren Breiten der Sommer entfleucht ist, zum Jahresende hin zwangsläufig kühler, sogar bis weit unter null Grad auf einer Réaumur- oder Celsiusskala.
Scheinbar haben die Leute vergessen, dass wir vor ca. einem Jahr von ähnliche Zustände heimgesucht wurden, allerdings war alles etwas anders gelagert und das Jahr davor lief es fast genauso.
Oder ist jemand anderer Meinung?
…und die ganzen Jahre davor, was ging denn da ab?
Nun ist selten dummer Fall eingetreten, dass alles etwas früher begann, nebenbei holen sich Statistiker wieder einen runter und viele Wetterfrösche stehen dumm da, weil wir bekanntlich einem generellen Klimawandel in Richtung Erderwärmung entgenhasten…
Seit zwei Tagen fehlen bei den Wettermeldungen lediglich mal wieder die Siegesfanfaren vor den entsprechenden Ankündigungen in Funk und Fernsehen – „Das Oberkommando des Deutschen Wetterdienstes gibt bekannt…“
Dabei liegen die weißen Kristalle in relativ wenigen Gebieten der Republik etwas höher gestapelt, die Regel ist doch, dass der Schnee eigentlich nur sehr breit liegt und wir im Norden haben überhaupt nichts abbekommen…
Habe mal in den überlieferten Richtlinien für Landwirte geblättert.
Was ich fand, gleicht einem x-beliebigen Parteiprogramm, ist halt für jeden etwas dabei und alles ist leicht wirr, beginne deshalb mit der positiven Unkerei:
– Ist der Oktober kalt,
so macht er fürs nächste Jahr dem Raupenfraß halt.
– Oktober und März gleichen sich allerwärts.
– Schneit’s im Oktober gleich, wird der Winter weich.
Dazu passt der folgende Spruch – Bringt Oktober Frost und Wind, wird der Januar gelind.
Der güldene Monat gab sich schon recht warm, deshalb dies hier – Ist Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinterdrein.
Nach der Menge von Nüssen zu urteilen kann ebenso der hier zutreffen:
– Wenn Buchenfrüchte geraten wohl,
Nuß- und Eichbaum hängen voll,
so folgt ein harter Winter drauf
und fällt der Schnee mit großem Hauf.
Weiß gar nicht mehr, war es Anfang letzten Jahres oder das davor, da gab es auch keinen richtigen Winter, allerdings hatte ich bereits nach sechs Stunden mit Frost und Schneetreiben die Schnauze bis über beide Ohren voll. Brauchte damals auf der Piste bei Eilsleben, für 11 Kilometer satte sechs Stunden. (Die gesamte Sperrung dauerte neun Stunden! War aber in weiser Voraussicht mit allem gut vorbereitet.) Während der ganzen Zeit kam nicht eine korrekte Verkehrsmeldung über den Äther, zeitweise gaben mir Trucker auf der Nachbarspur stille Postmeldungen. Die anschließenden 70 Kilometer konnten als Krönung gelten, wegen des gigantischen Schneesturms glich jene Weiterfahrt einem Ritt auf Wasserwellen, mit den fluoreszierenden Begrenzungsstelen an den Landstraße als Bojen…
Wegen eventueller Froststunden schaute ich heute mal im Netz nach, was man Dahlien noch zumuten kann. Scheint sich alles im grünen Bereich zu bewegen, die gefundene Heimatseite ist gelungen und wissenswert.
Plötzlich ist der Winter da, wann gab es dies zum letzten Mal?
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