Archiv für den Tag: 16. Oktober 2012

Vor 100 Jahren wurde die Künstlerin Lotti Huber geboren

Nach dem DOKO unterhielten wir uns noch ein Weilchen über einige Persönlichkeiten, die man nur peripher erlebte und wie Sternschnuppen an einem vorbei huschten. Wir meinten solche Menschen, denen das Schicksal oft sehr übel mitspielte, was sicher der Grund war, dass sie gnadenlos ihren Weg beschritten, ohne sich um die Meinung der Kleingeister in ihrer Nähe zu scheren.
Darunter befanden sich auch zwei gestandene Weibsbilder.
Nun soll aber niemand glauben, wir meinten Ulla Klingbeil oder Friede Springer…
Lustig war die Tatsache, auf den Namen der einen exaltierten Lady kamen wir partout nicht, obwohl sie im Detail vor uns stand…
Bin ihr oft auf dem Weg in den „Zillemarkt“ begegnet, denn sie wohnte um die Ecke.
Jene Dame war immer lustig anzusehen, ob solo oder wenn sie Hof hielt…
Merkwürdig, ausgerechnet im heutigen Kalenderblatt wurde ihrer gedacht – dem „Original mit viel Schminke“.
Wenigstens existieren über sie einige Film- und Tondokumente, außerdem gibt es persönliche Aufzeichnungen von ihr.
Leider klappte es niemals, im Rahmen unserer Salons, mit einer Lesung von der Kommissarin aus Lottis letztem Büchlein: „Drei Schritt vor und kein Zurück! Bargeflüster“. Wäre sicher gut rüber gekommen, es sollten nämlich zwei Getränke gereicht werden. Meine Idee war, jeden Teilnehmer vorher zu interviewen, welchen Cocktail er aus den angesprochenen Rezepten an jenem Abend schlürfen wollte…
Vielleicht kann jemand diese Idee mal verwirklichen!
Derjenige muss mir aber Bescheid geben!
Komisch, ob es sich um eine Alterserscheinung handelt? In den letzten drei Wochen habe ich mit einigen Leuten bereits zweimal über Berliner Originale geschnackt.
Nur gut, wegen meines  zeitigen Wegganges aus dem Schlaraffenland hinter der Mauer, 15 Jahre vor dessen Anschluss, war es mir vergönnt, einige dieser authentischen Zeitgenossen noch zu ihren Lebzeiten persönlich erlebt zu haben…
Wegen meiner vermuteten Alterserscheinung widersprach mir letztens „Kutte“ Klein, nach dem er ein Haufen Schnurren aus dem alten Berlin zu Besten gegeben hatte.
Es gehört einfach zum heutigen Lifestyle, dass ewig und überall irgendwelche selbstverliebte Emporkömmlingen umherirren, die auf ihrem Lebensweg nie Wert auf Kleinigkeiten legten, die das eigentliche Leben ausmachen. Deshalb tauchen solche Leute immer gleich mit Claqueuren und politisch korrekten Verbalschwanzlutscher im Tross auf, denn ohne Anhang fühlen sich selbige Blender als Nacktmulle!
Wahrhaftige Persönlichkeiten sind halt ausgestorben!
Da nützt es auch nichts, wenn z.B ein „Extremsportler“ – unter Beobachtung von Mutti – mit einem lapidaren Spruch auf den Lippen, wie ein Tiger aus 39 Kilometern Höhe zur Erde springt!
…aber letztlich als Bettvorleger landete.