Vor wenigen Jahren ging für mich noch alles wesentlich einfacher ab, wenn ich irgendetwas zur Zeitgeschichte suchte. Verschwand dann mal kurz in meinem Zimmer, griff ein entsprechendes Buch, manchmal kam der zusätzliche Griff zur Sekundärliteratur hinzu und das war´s ansonsten schon. Bemerkenswerterweise gibt es in solchen Nachschlagewerken auch recht wenig gedruckten Dünnschiss, zumindest was meine Bibliothek angeht.
Heutzutage ist es schon recht merkwürdig, wo man im Netz landen kann, wenn bei der Recherche nicht Obacht gegeben wird. Suchte gestern eigentlich etwas im 3sat-Programm, schmierte aber im ZDF ab. Stolperte dann scrollend auf der fast endlosen Hinweisfahne über „Torontos Bürgermeister“ und registrierte unter 37 Grad: „Das zweite Leben – Samuel Koch“.
Sollte da etwa ein Rest „schlechten Gewissens“ im Sender (Falls bei Fernsehredakteuren, im Zeitalter der Quoten, solche Regungen überhaupt noch existieren) mitspielen, weil der Typ sich recht oft vor der Kamera produzieren darf.
Nun bin ich wirklich das vorletzte Geschöpf, bei dem man mit solchen Beiträgen irgendwie Mitleid erwecken könnte. Will aber auch über seine damalige Landung nichts weiter ablassen, denn schließlich haben er und die Familie, sich mit diesem Schwachsinn für den Rest ihres Lebens diskreditiert.
Mich kotzt aber seine medienträchtige Opferrolle und deren Darstellung gewaltig an. Weiterlesen
Wiedermal fast ersoffen in einem Bermudadreieck des World Wide Web´s
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