Archiv für den Tag: 2. Dezember 2011

Nachdenken über Christa T., 1968 (ISBN 3-630-62032-9) – Nix da, nur ein Abgesang

Über Geschmack lässt sich nicht streiten, zumindest wird es von mir so gesehen.
Finde es trotzdem zum Piepen, dass C.W. 2010 ausgerechnet mit dem „Uwe-Johnson-Preis“ dekoriert wurde. Wer vom „Literarische Colloquium Berlin“ wollte sich denn da in ihrem Schatten sonnen?
Zu Ostzeiten wurde die „Wölfin“ von Ulbricht und Honecker hofiert, im Westen war sie dann auch für jeden Claqueur dankbar.
Wie muss eigentlich jemand drauf gewesen sein der am 4. November 1989 noch solch einen Spruch abließ? – „Stell dir vor, es ist Sozialismus, und keiner geht weg.“
Dabei hatte sie doch zwei Arten dieser merkwürdigen Gesellschaftsformen erlebt.
Jeder ist bekanntlich das Kind seiner Zeit, bei ihrer Veranlagung hatte sie es als junges Mädchen schon sehr weit gebracht, denn alles stand ihr auch damals bereits offen.
Neues Spiel neues Glück!
Da war der nahtlose Übergang vom Nationalen Sozialismus in den der sowjetischen Prägung doch  nur eine logische Schlussfolgerung. In ihrem jugendlichen Elan nahm sie die Kurve gekonnt, statt der Swastika zierte die neue Existenzmedaille, das Symbol eines feuchten Händedruckes, von nun an irgendwo die feinen Dederon-Kostüme.
Die ganze Welt ist voller Leute die Charakterlosigkeit gut kaschiert als ihren immerwährenden Durchblick anpreisen, um dann problemlos durch die Systeme schlittern zu können. Jene Personen picken sich aber überall nur die Rosinen aus dem Fressen, manche sogar die unverdauten, trocknen Beeren aus der Scheiße von anderen. Weiterlesen