Archiv für den Tag: 2. Oktober 2013

Mein Sommer ’88 – Wie die Stars die DDR rockten

Gestern lief mal wieder eine witzige Doku in der Glotze, vom Zonenjammersender Co-produziert und ich bin nicht eingepennt. Sie zeigte eine Sicht der Dinge, die mir lange abhandengekommen war, denn bis zum Sommer ´88 hatte ich bereits 12 Jahre lang, wie ein Blöder Popmucken im Westen konsumieren dürfen. Manche meinten gehässig, dass Leute aus der Zonenprovinz lediglich nach Westberlin gingen, wegen ihrer masochistischen Ader, die sie im eingemauerten Zentrum Ostdeutschlands ausleben wollten…
Dabei konnte man nirgends billiger auf diesem Planenten und in solch einer Artenvielfalt Musik einziehen, wie zu Mauerzeiten in den „Coca-Cola-Sektoren“ der „Frontstadt“.
Einer der wichtigsten Gründe, im freien Teil Berlins ansässig zu werden, war gerade jene Art der freiwilligen Hinwendung zum „westlich dekadenten Lebensstil“, vor denen mich dummrote Stalinisten immer bewahren wollten. Hatte mir dieses Pack doch schon große Teile jene Hochphase der anglo-amerikanischer Popmusikexplosionen schlicht geklaut, als sie mich in den 1967/68er Jahren, zum frühestmöglichen Zeitpunkt in das „Ehrenkleid“ der Bereitschaftsbullerei steckten – statt Mäcke nun kurzer militärischer Wehrmachtstoppschnitt – in den anderthalb Jahren dauerhaften Abkotzens, hatte ich mich aber nicht unterkriegen lassen, im Gegenteil…
Nach dem Mauerfall brach gerade in Westberlin ein großes Stück musikalischer Kultur schlicht weg. Ganz zu schweigen, als sich 1994 die Besatzer-Freunde verkrümelten, auch noch ihren AFN und BFBS mitnahmen und die farbigen GI´s in den wenigen noch übriggebliebenen Clubs riesige Lücken hinterließen. Heutzutage läuft schwarze Musik und guter Pop nur noch in ganz wenigen Touristenläden, Festivals sind fast ausgestorben. Hinzu kam in den letzten Jahren, dass kulturbolschwistische Blindfische aller Couleur, sich ewig in der Rolle von Schwanzlutschern des Kapitals gefielen und auch noch die, in wenigen Jahrzehnten gewachsene Clubkultur Gesamtberlins, fast ausnahmslos auf den Altären, quatsch – auf den Schafotten der Spekulanten lustvoll opferten – ein Ende ist nicht abzusehen! Weiterlesen