Archiv für den Tag: 23. April 2012

Kumpelnest 3000 – 25 Jahre Exzess

Richtig abgefahrene Pinten gab es zu Mauerzeiten nur in NK und +berg (wobei das „noble“ 61er-Kberg mit einbezogen wurde) sowie ein paar hundert Meter weiter westlich. Tatsächlich lagen fast alle dieser Restaurationen, mit ihren No-Go-Areas für touristische Eintagsfliegen, im amerikanischen Sektor.
Wie ist das mit den Ausnahmen?
Erinnere hier nur an die „Ruine“ am Winterfeldplatz, dieses stinkende Loch toppte alle Kneipen aus dem SO36. Wer auf etwas mehr Bürgerlichkeit stand, der ging vis-a-vis in den „Dschungel“…
Insider fanden ähnlich gelagerte Etablissements auch in den angrenzenden britischen und französischen Sektoren, in Tiergarten, Moabit und Wedding. Je „bürgerlicher“ man diese Kieze empfand, andere drückten es mit „spießiger“ aus, desto „gehobener“ wurde auch das Niveau der dortigen Kneipen. Für mich, als ewiger Jesuslatschenträger“ bedeutete es, dass man zumindest als Typ relativ gefahrlos auf den total versifften Scheißhäusern pissen gehen konnte.
Es war in der Regel davon auszugehen, je roter die Politreklame an den Wänden leuchtete, desto mistiger präsentierten sich jene ganz wichtigen Etablissements. Zumal beim Saufen ewig neuer Platz im Korpus geschaffen werden muss. Da kann es auch nicht schaden, wenn die Befriedigung jenes ureigensten Bedürfnisses, sei es nur den Druck der Blase etwas zu mindern, in einer annehmbaren Umgebung von vonstatten gehen kann… Weiterlesen