Archiv für den Monat: Oktober 2011

Banker in die Produktion!

Eigentlich wollte ich jetzt etwas ganz anderes ablassen…
Habe mich aber entschlossen, zuerst meine Flöhe aus dem Pelz zu schütteln und werde deshalb mein Geschreibsel von heute Morgen beenden.
Möchte die Eindrücke vom Nachmittag noch etwas entfleuchen lassen…
Zumal ich am ganz frühen Abend begann, mich dem „Allohol“ hinzugeben und in olle Gerharden einen guten Co-Alkoholiker fand…
Wir quatschten über Götter und die vielen Welten.
Zehn vor acht gings heimwärts…
Mümmelnd wurde die „Tagessau“ eingezogen und die war eigentlich zum Kotzen…
Sollte diese viertel Stunde auch noch auseinandernehmen…
Vielleicht, aber nicht jetzt…
Mein chaotisches Vorwort ist hiermit beendet.

Der weltweite Protest gegen die Banken erreicht den Finanzplatz Frankfurt am Main und die Hauptstadt Berlin

morgens am reichstag gesehen

Hat man je vernommen, dass nach der Pleite von 2008 auch nur ein Banker zur Rechenschaft gezogen wurde?
Nach welchen UN-Resolutionen stehen diese Wrickler eigentlich unter Naturschutz?
Wie wäre es denn, zu ebendiesen von ihnen verbockten, irreparablen Sachverhalten öfters mal gewissen Züchtigungen der Scharia ins Auge zu fassen, um sie damit in ihre Schranken zuweisen. Mit solchen Feten ließe sich z. B. der Schlossplatz wiederbeleben, bei etwas größerem Interesse könnte man auch auf das Tempelhofer Flugfeld ausweichen.
Irgendein Quotenheiz vom Kanal der Einäugigen könnte solche Show moderieren.
Sarah Wagenknecht dürfte im Torselett die Peitsche schwingen, dazu BAP im kölschen Dialekt proletarische Kampflieder nuscheln, wahlweise auch Betroffenheitslyrik.
Spezial Guest: Udo Blindenberg mit seiner wiederbeschafften Lederjacke und Schalmei…
Dies alles würde massenhaft Touries nach Berlin locken, nebenher jede Menge Arbeitsplätze schaffen. Der Verkauf von Rechten für Funk und Fernsehen außerdem eine Menge Geld in die marode Stadtkasse spülen… Weiterlesen

Der Fluch des Goldes

Momentan kann man vor Eugene David noch den Hut ziehen! Hoffentlich ist er so „verrückt“ und hält durch. Kann natürlich sein, dass er sich nur verscheißert vorkommt, denn bei einem geschätzten Gesamtvolumen von 17 Milliarden Dollar jener Goldvorkommen, entsprechen 200 000 Euro lediglich einem winzigen Teil des Bodensatzes der Portokasse dieser Bergbaugesellschaft…
Kein Wunder, dass sie den rumänischen Landmann nur mit ein paar Piepen abspeisen wollen, da die Rosia Montana Gold  Corporation und ähnliche Vereine, es möglicher Weise für notwendig erachteten, vorher in Brüssel die entsprechenden Leute zu schmieren, denn da werden mit großer Wahrscheinlichkeit ganz andere Summen aufgerufen, dort müssen dann schon „Erdnüsschen“ rollen.
Laut Verständnis der Deutschen Bank entspricht eine „Peanut“ rund 25 000 000 Euerchen…
Deshalb scheint es nicht zu verwundern, dass im vergangenen Jahr die EU-Kommission ein Verbot von Zyanid*im Bergbau verwarf…
*Dieses Zeug ist sehr sehr lecker, besonders im Nahrungsmittelkreislauf, wenn es in homöopathischen Dosen schließlich auch wieder bei uns landet…


„Sozialistischer Realismus“ – kommentiert

Gestern suchte ich etwas aus meinem Archiv und fand es natürlich nicht, denn auch der analoge Müll wächst mir seit Jahren bereits über den Kopf. Für meine Wenigkeit sind Container und Sperrmüllhaufen richtige Wundertüten. Manch einer verdiente mit seinen Fundstücken schon richtig Kohle, bei mir landet sie in irgendwelchen Regalen, eigentlich ist dieses Zeug dann auch wieder weg.
Meine Gattin nennt diese Sammelleidenschaft einfach nur Messie-Syndrom. Was eigentlich nicht stimmt, obwohl nebenher eine gepflegte Unordnung entsteht – aber (fast) nur in meinem Bereich.
Was im Keller passiert interessiert sie nicht, wobei zur letzten Wohnung noch zwei Keller gehören, in denen sich immer noch ein Haufen Fundstücke befinden.
Was ich nun gestern suchte, blieb verschollen, aber einige, lang vermisste Collagen tauchten wundersamerweise wieder auf, aber auch nur ein Bruchteil davon.
Zu den A3 großen „Gunstwerken“ noch einige Sätze.
– Muss aber vorher noch etwas zu bedenken geben!
Auch in dieser Republik wird teilweise Alltagskunst fabriziert, die keinen Deut besser ist, als der Scheiß, den sie in der Zone „Sozialistischen Realismus“ nannten!

Anfang der 90-er fuhren Decker, Knofo und ich im Späthippielook nach Wünsdorf und wollten der ehemaligen Anlage des OKWs, späterer Sitz des Oberkommandos der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, eine Besuch abstatten und dort photographieren.
An der Wache bestanden wir darauf, den Kommandanten zusprechen. Was so eigentlich nicht ging. Auf Grund des Einwandes, dass wir hier ausharren wollten, bis wir eine Besichtigung vornehmen durften, geleitete uns ein Major in das Besucherzimmer.
Nach ca. 45 Minuten erschienen zwei Offiziere und ein Zivilist – sicher der V-Nuller (Verbindungsoffizier zur Staatsicherheit).
Die Russen natürlich ratlos, da sie nicht verstehen konnten, dass wir rein privat die Anlage betreten wollten, schließlich wurde nach einem längeren Telefongespräch die Führung begonnen, zuvor aber unsere Daten genauestens notiert.
Vor der Schule hatte sogar ein gemischter Kinderchor Aufstellung genommen, der mehrstimmig russische Volkslieder trällerte.
Was nicht nur mich sehr wunderte, alles war blitzblank und ein Haufen junger Soldaten pinselten ganz akkurat sämtliche Bordsteine.
Zwei Stunden ging es kreuz und quer durch dieses riesige Kasernenareal. Währen der ganzen Zeit richtete der Zivilist kein einziges Wort an seine merkwürdigen Besucher, verabschiedete uns aber am Tor in fast akzentfreiem Deutsch.
Abends las ich im Tagesspitzel, dass sich für den kommenden Tag Verteidigungsminister Stoltenberg in Wünsdorf angesagt hatte.
War zum Piepen, die haben uns bestimmt als getarnte Vorhut von irgendeinem bundesgermanischen Geheimdienst gehalten.
Ab dem Tag begab ich mich öfters in jene Gefilde, so auch in Bernau, durch einen zerschnittenen Maschendrahtzaun, in der Annahme dort sei keiner mehr auf dem Gelände.
Wunderte mich aber dann doch, in einer etwas größeren Halle noch intakte LKWs vorzufinden, nebst einer beleuchteten Ecke, die als Unterrichtsraum für Fahrschüler angelegt war. Schaffte ein Haufen Beutestücke zum Auto, darunter drei Kästen von ungefähr 60X30X10 Zentimetern, in denen sich zusammengerollt, eine bedruckte Wachstuchunterlage mit innerstädtischen Straßenverläufen, Verkehrszeichen und Plastikautos befanden. Kam zurück, rollte einen Haufen Propagandamaterial zusammen und verschwand wieder.
Beim wiederholten betreten des Raumes, stand mir plötzlich ein blutjunger Rotarsch gegenüber, der unter seinem Käppi noch eine fleischfarbene Badekappe trug. Leicht verdutzt begrüßten wir uns, dazu reichte mein Russisch und er begann zu strahlen wie ein Honigkuchenpferd.
Dem folgte ein kleiner Rundgang im unmittelbaren Bereich.
Abschließen gab mir der Soldat zu verstehen, dass ich mal kurz auf ihn warten solle. Ob der dir jetzt doch noch ein Kuckucksei legen will?
Hakte diesen Gedankengang aber sofort wieder ab, der Junge besaß so eine erfrischende offene Art, dass es nicht sein konnte.
Nach wenigen Minuten tauchte er wieder auf und drückte mir vier Posters (A3) in die Hand.
Im Gegenzug faltete ich einen Spandaudollar zusammen, fächerte ihn leicht auf und drapierte ihn, ähnlich eines Kavaliertaschentuches hinter seinem größten Abzeichen.
Während ich meine Plakate zusammenrollte, faltete er andächtig den kleinen Schein auseinander, es hätte nicht viel gefehlt und bei ihm währen Tränen gekullert…
Aus meiner Truppenzeit (1967/68) war mir noch in Erinnerung, dass diese uniformierten Jungkommunisten wie Viecher gehalten wurden…
01-Lenin-Bananen– Alle anderen Posters stammen aus Containern des „Militärverlages“, Storkowerstrasse in Ostberlin.
05-Heimat-ddr
– Massenweise habe ich mit Freunden, Anfang der 90er auf Ost-Gebiet, die Reste 40 jähriger Identifikation aus Containern gezogen und von Müllplätzen gesammelt. Dabei kam die Vermutung hoch, je “staatstragender” sich gewisse Institutionen früher gaben, desto mehr waren sie hinterher bestrebt, alles einer korrekten Vernichtung anheimfallen zu lassen.
Ein Freund kam in Leipzig dazu, wie merkwürdig dreinblickende Leute – sicher ehemalige Berufsjugendliche – Tausende Schallplatten vernichteten. Sie fuhren mit Messern und angespitzten Schraubendrehern über Cover und Platte. Nach langer Diskussion konnte er ihnen vier LPs aus dem Kreuz leiern.
Sehr rührig verhielten sich auch die Genossen vom „Militärverlag“. Da hatten sie jahrelang versucht, mit ihren Publikationen die Hirne ganzer Generationen zu verkleistern und anschließend schien ihnen die Angelegenheit wohl peinlich zu sein.
Zuerst versuchten sie uns, von den Containern zu verscheuchen. War schon witzig, wie wir die großen Macher auflaufen ließen und sie sich, wie geprügelte Hunde verkrümelten. Tage später starteten sie Gegenaktionen.
Wir fanden die Ränder der großen Container mit stinkendem Fett bestrichen. Tags darauf hatten sie Altöl zwischen die Materialien geschüttet, dies ging ja noch. Sehr gelungen fanden wir dann die Idee, alles mit Kopierflüssigkeit einzusauen.
Dafür gaben wir ihnen einige hundert Bienchen*, denn dieses Tintenzeug haftete tagelang an den Händen und aus den Klamotten ging es überhaupt nicht mehr raus.
Vielleicht wurden ja diese pfiffigen Burschen noch mit einem Blick zur Sonne* ausgezeichnet, wir hätten es ihnen gegönnt.

*Bienchen – sie wurden auf Kärtchen gemalt, in den fünfziger Jahren in den Grundschulen für hervorragende Ordnung, Fleiß und Betragen den Schülern an der Klassenwandzeitung verliehen. Während der wöchentlichen Pioniernachmittage die gehorteten Immen dann in andere Symbole umgemünzt. Der beste Schüler erhielt nach dem Oktober 1957 den Sputnik mit einem riesigen Sowjetstern verziert, der schlechteste bei einer Klassenlehrerin eine Schnecke, bei einem Lehrer das Schlusslicht vom Güterzug.
*Blick zur Sonne – ugs.  Darunter verstand man bei der Asche (Nationale Volksarmee) eine Belobigung vor versammelter Meute mit einem Handschlag, worauf der Delinquent auch noch peinlicher Weise sehr laut mit, “Ich diene der Deutschen Demokratischen Republik!” antworten musste.

Heute Schluss mit Berlusconi?

Showdown Nummer 51 für den Cavaliere = Ritter
Nur sein Abschuss im Parlament wäre aber zu wenig.
Falls sich in Italien nicht endlich die passende Behausung für diesen Ritter von der ganz traurigen Gestalt finden sollte, auf Cuba existiert doch eine gewisses „Wellness-Camp“…
Seine Einweisung käme einer gewaltigen Aufwertung dieser Institution gleich, wenn sie da mal jemanden einlochen würden, der es schon lange verdient hat, aber unter Heranziehung sämtlicher Therapievarianten dortiger „Experten“…

Bei LUPE, DER SATIRE-BLOG gefunden:
was ist der unterschied zwischen einer berlusconi-krawatte und einem kuhschwanz?
– der kuhschwanz verdeckt wenigstens das ganze arschloch

Who the fuck is Sara Turchetto?

Sicher eine jüdische Spaghettinerin, war mein erster Gedanke beim Betrachten ihres sinnlichen Konterfeis, den Text wollte ich mir gar nicht antun.
Nach der Lektüre fiel mir nur der letzte “Pofalla” ein, der mit der Fresse…
So, so.
Sie hängt in der „Blindenstraße“ ab, auf dieser fast intellektuellen Endlosschleife.
Das Mädelchen ist mit Sicherheit schon länger nirgends in den Medien erwähnt worden…
Dachte sich wohl, flippst mal ein bisschen aus, „Web.de“ wird sich deiner schon annehmen.
Anschließend suchst du dir irgendeinen §§-Komiker, der dir ein frühkindliches Trauma bescheinigt, da reichen die Cents aus der Portokasse noch.
„Schwer bewaffnet“ schmiss die Tante auch noch mit Büchern um sich. Warum hat ihr denn niemand gesteckt, dass man diese Teile eigentlich für einen ganz anderen Zweck benutzt.
Wegen der Tusse wird man demnächst diese gebundenen Teile auch nicht mehr in einen Flieger mitnehmen dürfen, als Reiselektüre sind dann nur noch Micky Maus Hefte und dünne Pornos erlaubt.
Wowww, verbal griff sie auch noch an!
Ist ja die Höhe!
Deshalb kann auch jeder nachvollziehen, dass alle Flugbegleiterinnen gegen solch Power an Aggressionen machtlos waren. Oder?
Nun blieb der Crew blieb aus Sicherheitsgründen wirklich nichts anderes übrig, als einen ungeplanten Zwischenstopp in Zagreb einzulegen.
Jetzt mal Ernst bei Seite!
Was für Schlaffies waren denn Piloten und Passagiere?
Fingen mit der Wüterichin bestimmt eine gutmenschelnde und politisch korrekte Grundsatzdiskussion an.
Wieso hat ihr denn keiner einen Satz warme Ohren verpasst, so als Erinnerung an frühe Kindheitstage, hat sie in diesem Moment bestimmt schmerzlich vermisst.
Bei Anwesenheit in solcher Situation wären mir meine Kenntnisse einer japanischen Kampfsportart sehr hilfreich gewesen. Ich besitze den 8. Dan in Mikado und hätte deshalb zugelangt. Nur wegen einer behinderten Kampfschnepfe länger in einem Bomber ausharren, nee, nee.
Ob diese Flachzange nur deshalb ausflippte, weil sie offenkundig von einem Dealer beschissen wurde, der ihr statt Schnee, Backpulver unterjubelte?
Möglicherweise verzichtete Madame aber auch schon länger auf einen reellen Hormonaustausch…
Ihre Aktion im Flieger scheint sich aber gelohnt zuhaben.
In den paar Zeilen standen dreifach die verschiedensten Berufsbezeichnungen von ihr: „Serienstar“, „Lindenstraßen-Schauspielerin“ und „Schauspielerin“. Viermal tauchte der Nachname auf, zweimalig sogar mit Vornamen und BILD war auch dabei.
…Sie verabschiedete sich von den Mitreisenden mit einem doppelten Stinkefinger.
Das verstehe ich wieder nicht…
Fand sie denn während der ganzen Aktion auch noch Zeit für eine beidhändige Onaniersession?

PS. Weiterlesen

Beate Uhse rennt – ein TV-Film mit Franka Potente

Letzte Nacht schaute ich mir “Beate Uhse…” an.
Mmmhh.
So prickelnd, wie er mir von Herrn Dr. H. geschildert wurde, fand ich ihn nicht.
Was die Requisite der 50er/60er Jahre betraf, das war OK. Schauspielerisch hat mir Henry Hübchen gefallen, Franka auch.
Nun wird ja schon lange in den Nachmittagsserien herum gepoppt, dachte deshalb, in dem Streifen kommen ewig solche Pausenfüller vor. Aber nothing, nicht eine schlecht gestöhnten Luftnummer dabei. Fand ich richtig gut.
Allerdings hätte man mehr aus dem Thema machen können, einiges kam sehr kleinbürgerlich und verklemmt rüber, letztendlich betraf es ja die Lebenseinstellung der BU.
Was mir nicht in die Birne ging, wieso lief der Film unter dem Titel: „Beate Uhse – Das Recht auf Liebe“?
Nun hat es sich ja auch in katholischen Kreisen schon länger herumgesprochen, dass es zum Entsaften, nicht unbedingt der Liebe bedarf…
Damit mich niemand falsch versteht, ich meine nicht junge Ehepaare mit der erwähnten Konfession.
Mit dem Begriff „Liebe“ konnte ich noch nie etwas anfangen.
Die merkwürdigste Lektion, was „Liebe“ betraf, widerfuhr mir bei der Truppe.
Wir sollten mit der Knarre in der Hand einen 7/8 Meter Sandhang hinunter springen.
Bevor ich absprang, flog mein LMG den Hügel hinab.
Unter schiss mich ein Kapo zusammen. „Wissen sie nicht, dass die Waffe aus der Hand der Arbeiterklasse ihre Braut ist und die müssen sie lieben! Verstanden?“
„Nehhhhhhhh!“
„Dann werde ich ihnen heute Abend Gelegenheit geben, um darüber nachzudenken! Sie werden beide Kompaniescheißhäuser schrubben!“
Wieso – „Das Recht auf Liebe“?
Ist es lediglich verklausuliert und soll bedeuten – „Das Recht auf Ficken“?
Mir ist niemals untergekommen, dass eine Kirsche meinte, „komm lass uns „Liebe“ machen!“
Es gab welche, die meinten, „ich will mit dir schlafen!“ Auch recht merkwürdig ausgedrückt bei einem Spielchen, wo man eigentlich sehr wach sein sollte…
Hier höre ich auf und setze den Link für die Mediathek vom ZDF, ich glaube, noch bis zum Wochenende ist der Film abrufbar.
Beate Uhse rennt!
Im Film wurde permanent der § 184 erwähnt…

Terror: In der Logik der Brandsätze

Der „Staatstrojaner“ ist doch nicht wirklich das Problem, sondern die paranoide Sammelwut bestimmter „demokratisch“ legitimierter Institutionen in allen Industrienationen, was nicht nur den digitalen Müll betrifft.
War doch alles schon mal da, nur etwas primitiver.
Ein Beispiel aus der englischen Kolonialzeit in Afrika. So war es nicht ohne weiteres möglich, von einer britischen Besitzung, über die Grenze hinweg, in die andere zu telefonieren, sämtliche Kabel machten den kleinen Umweg über London…
In Europa lässt sich dieses System sehr gut an einer Karte von Ungarn ablesen. Entsprechend der der Straßen- und Schienenwege liefen auch die Kabel sternförmig nach Budapest.
Im Zentrum, wie in einem Spinnennetz hockten die Horchfotzen, neugierige Schlapphutträger aus vielen staatlichen Behörden. Wenige Jahre war das Belauschen noch recht einfach, denn die Verbindungen wurden manuell gestöpselt. Mit der rasanten Verbreitung von Anschlüsse kam es vor hundert Jahren zu einer technischen Neuerung, der Einführung des Impulswahlverfahren, was aber riesiger Anlagen bedurfte…
(Während der 50er Jahren lief eine Telefongespräch von Tel Aviv nach Sachsen-Anhalt über London, Moskau, Warschau, Berlin und überall hockten Lauscher am Draht…)
Heute ist es wieder ganz einfach, es genügt ein Notebook und die entsprechende Software.
Nun geben aber die Maßstäbe des heutigen Zeitgeistes zwingend vor, dass jeder mindestens eine Kommunikationsprothese besitzen muss. Weil er, sie, es, in jeder Lebenslage erreichbar sein will* und dies weckt nebenher Begehrlichkeiten aus allen Gegenden des Universums. Weiterlesen

1985 – Wild East in Fellbach City

Nach fast 12 Wochen Einzelhaft bestrafte mich mein Vernehmer zusätzlich und es kam kurz vor Weihnachten eine Flachzange auf meine gute Stube. Der Typ war in meinem Alter, Mitte zwanzig. Vorher hatte ich noch nie jemanden kennengelernt, der unaufhörlich fast nur dummes Zeug plapperte. Leupold verbrachte bereits acht Totensonntage hinter Gittern. Nun standen wieder mehrere an und er ward natürlich bestrebt, die Anzahl seiner kommenden Feiertage etwas zu reduzieren, mit dümmlicher Fragerei an meine Person.
Sein Tagwerk bestand aus Kraftsport, sowie der täglichen Pafferei von zwei chemischen Zigaretten am Fensterschlitz.
Kultig wurden die hergestellt, auf ein Stück Scheißpapier (Ein ganz schönes Privileg im Stasi-Knast, denn draußen war dieses Produkt häufig nur Bückware.) kam ganz dünner Zahnpastabelag und das Blatt wanderte zur Antrocknung in den Toaster – zwischen die Heizkörperrippen. Anschließend etwas zerknüllt, wobei überzählige Creme noch abblätterte, dann wieder locker zusammen gedreht, einer nochmaligen Trocknung unterzogen und schließlich auf Backe geraucht. Das dabei entstehende rauchige Aroma war zwischen Schweißmauken und verbrannten Lumpen angesiedelt, schlimmer als „KARO“!
Zwei Tage später gesellte sich noch ein Mitbewohner zu uns, der vorher als Chemiker in Leuna arbeitete, nun aber wegen versuchter R-Flucht hier herumhing. Dr. Z. war ja von Berufswegen einiges gewohnt, aber das war auch ihm zu viel.
Am Heiligen Abend erhielt ich meine restlichen 160 Deputat-Zigaretten aus Budapester Knasttagen – furztrockene KOSSUTH, teilte sie zwischen dem jungen BVer (Berufsverbrecher) und mir auf, dann legten wir los.
Den ganzen Tag hing einer von uns am Fenster, was aber nicht viel brachte in unserem Appartement von 10 Quadratmetern…
An jenem Abend bekam ich, als Dank für die Kippenspende, fast noch eine aufs Maul.
Seit Tagen animierte uns Leupold zu irgendwelchen Fragespielen. (Ab der Mitt-80er kam ähnlicher Mist in die privaten Fernsehanstalten, zur Erbauung der Zuschauer.)
Eigentlich war Poldi ein hohles Brot, aber sein Wissen in jener Richtung bewunderten wir. Da soll noch mal jemand sagen, man verblödete im humanen sozialistischen Strafvollzug.
Kurz vor der Nachtruhe musste noch die Lösung bekannt gegeben werden.
Als die Antwort erfolgte, sie betraf ein Verkehrsmittel, lachte Dr. Z. erstmalig auf und der andere sprang mir an die Gurgel, da er sich verscheißert vorkam.
In den vergangenen Stunden waren beide wirklich alles durchgegangen, was man sich nur so vorstellen konnte…
Ich meinte eine Lümmeltüte!
In den paar Tagen entwickelte Leo zeitweise solche Aggressivität, dass man richtig Bammel bekam…
Anfang Januar schien Leu seinen Auftrag erfüllt zuhaben und verschwand aus der Zelle.
Den Vor- und Nachname behielt ich wegen seines Seltenheitwertes.
Nach dem Weggang jener Flachzange kamen Frage- und Antwortspiele nie wieder aufs Trapez.
Mit dem Neuzugang unterhielt ich mich dann nur noch über naturwissenschaftliche Themen, Kunst und Literatur. Weiterlesen

“SAMRAT” in der Güntzelstrasse

Im Umkreis von einem Kilometer befinden sich in unserem Kiez massenhaft Haarschnippler, noch mehr Bäcker, unzählige Fresstempel aber keiner mehr darunter, wo man als Ausländer deutscher Herkunft, deftige, schnörkellose Kost aus heimischen Gefilden einpicken kann.
Es existiert kein Laden mehr, in dem man richtige Bratkartoffeln erstehen kann. Alle machen sie so ähnlich, „wie bei Muttern“ (der von meiner Schwester) und die konnte auch nicht gut kochen.
Früher gab es im „LUDWIG“ eine Köchin, Irmchen, die rief ich dann an und stand 45 Minuten später auf der Matte.
Auf jeden Fall muss ich in dem Zusammenhang auch noch Ali, aus der „AUE“, erwähnen. Als gebürtiger Ägypter brutzelte er Röstkartoffeln, die jenen von Irmchen total ebenbürtig waren.
Wobei im erstgenannten Laden immer ein Schnitzel von der Größe eines Toilettendeckel dazugehörte, bei Ali war es ein Schälchen mit Kräuter/Knofi/Johurt.
Wir spielten in der „AUE“ viele Jahre Doppelkopf, gleich zu Beginn fragte der Küchenschefff dann nach und begann anschließend sein Werk, wobei das Dressing ganz frisch hergestellt wurde.
– 125 gr. Joghurt, eine große, gehackte Knofizehe, die mit etwas Salz auf einem Tellerchen unter Zuhilfenahme eines Teelöffels breiig gequetscht wurde, hinzu kam ein kleiner Schuss Olivenöl, ein Messerspitzchen Zucker, minimal etwas geriebene Zitronenschale, ein Teelöffel ganz feine Zwiebelstückchen, Pfeffer, Dill, Petersilie und Basilikum.
Decker hat ja mal abgelassen, dass er mich für einen Geschmacksfaschisten hält, nachdem ich es Ali kundtat, war er der gleichen Meinung.
Ähnlich ging es auch mal Gunther auf unserer gemeinsamen Baustelle.
Nach einer total durchzechten Nacht, hinter mir lag schon eine Duschung mit eiskaltem Wasser im Garten, kam mein immer noch angesoffener Spannemann hinzu und beobachte mich dabei, wie zwei Rollmöpse eine Haube aus Erdbeermarmelade erhielten. Nach dem ersten Happen riss er das Fenster auf und kotzte sofort, dann ließ er, ob meiner merkwürdigen Frühstücksangewohnheiten etwas ähnliches ab. Weiterlesen